Gleichzeitig warnte Bischof Janssen, dass Kinder dieses ABC des Glaubens nicht durch Leistung, nicht durch Bildungsstress oder schnelle Schulvorbereitung lernen würden. Kinder brauchen weniger Druck, weniger unruhige, hektische Erwartung, mehr Raum für Entdeckungen! Kinder brauchen wieder Zeit zum Spielen! Dazu gehören das Bauen und Basteln wie zu Noahs und zu Moses Zeiten. Dazu gehören das Singen und Toben wie zur Zeit Jesu, auf der Straße beim Einzug in Jerusalem oder schon damals mitten im Tempel. Dazu gehören vor allem das Erzählen und Zuhören, zu biblischen Zeiten wie auch heute aktuell, Raum und Zeit für unsere Fragen und unseren Glauben.
Im Anschluss an die Predigt sprach Pfarrer Jörg Schlüter ein Segensgebet über alle Kinder und Erwachsene, die in der neuen Kindertagesstätte ein- und ausgehen. Der Gottesdienst war von Kindern mitgestaltet, die bereits seit März die evangelische Kindertagesstätte besuchen. In dieser ersten Phase sei der Betrieb mit 22 Kindergartenkindern und sechs Krippenkindern gestartet worden, berichtete Kindergartenleiterin Sandra Pinn. Der Vollbetrieb soll zum neuen Kindergartenjahr ab dem 1. August mit zwei weiteren Gruppen erfolgen. Dazu liegen bereits ausreichend viele Anmeldungen vor.
Die evangelische Kindertagesstätte Arche Noah in Vechta ist die vierte Kindertagesstätte in evangelischer Trägerschaft im Kirchenkreis Oldenburger Münsterland. Im Februar hatte die Evangelische Kirchengemeinde Vechta die Trägerschaft dafür von der Stadt Vechta übernommen. Neben Bürgermeister Uwe Bartels und Oberkirchenrat Wolfram Friedrichs hatten die stellvertretende Vorsitzende des Gemeindekirchenrats, Irmelin Seeber, und Pfarrer Jörg Schlüter die Urkunden in der Einrichtung an der Heinestraße unterschrieben.
Die Synode der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Oldenburg hatte zudem im Mai eine finanzielle Stärkung und Sicherung der Evangelischen Kindergartenarbeit beschlossen. Sie erhöhte den Etat für die Kindergarten- und Kinderkrippenarbeit um eine Million Euro. Damit stehen für die 110 Kindergärten der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Oldenburg rund 4,7 Millionen Euro im Jahr zur Verfügung. Außerdem hob das Kirchenparlament das Verbot auf, Kindergärten anderer Träger zu übernehmen. Aus Rücklagen soll, wenn sich eine Gelegenheit ergibt, das Angebot an Kindertagesstätten im Kirchenkreis Oldenburger Münsterland ausgebaut werden. Diese Region verzeichnet bundesweit die meisten Geburten.