Der Bischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Oldenburg, Jan Janssen, ist zusammen mit zwei weiteren Europäern, Teil des 15-köpfigen Message-Kommittees, dessen Aufgabe es ist, eine konkrete knappe Botschaft am Ende der 10. Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK) zu formulieren, die am Freitag, 8. November in der südkoreanischen Hafenstadt zu Ende gehen wird. Es ist die Aufgabe dieser Gruppe, die Vielfalt der Menschen und deren Meinungen widerzuspiegeln, so Janssen. Da geht es ums genaue Hinhören, ums Abwägen und nicht ums Lautsprechen. Ich glaube, der Gruppe kann es gelingen, am Ende einen angemessenen Textvorschlag vorzulegen.
Nach den ersten Tagen des größten Treffen der christlichen Kirchen zeigt sich Bischof Janssen zuversichtlich und ermutigt: Ich mache mir keine Sorgen über die Zukunft der Ökumene: Ich sehe hier viele junge Menschen aus allen Teilen der Welt. Sie sind gebildet, neugierig und bereit, Verantwortung zu übernehmen.
Wichtig sei es in der weltweiten Gemeinschaft auf Geographien und Biographien zu schauen, berichtet Janssen weiter. In den unterschiedlichen Ländern können wir voneinander lernen. Koreanische Christen nehmen sich zum Beispiel das Engagement der Christinnen und Christen zum Vorbild, das zur Überwindung der Mauer in Deutschland geführt hat. In einer anderen Region der Welt ist HIV/AIDS eine große Herausforderung. Aber so schlimm die Situation für HIV/AIDS-Betroffene ist: Wir haben auf der Konferenz erfahren, wie in Mali die Situation von Infizierten und Kranken verbessert wurde. Überall, wo Menschen infiziert oder krank sind sei es Aufgabe der Kirche, sich gegen die Stigmatisierung von Menschen, die von HIV/AIDS betroffen sind, erklärte der Experte aus diesem afrikanischen Land. Überall können wir individuell von unseren unterschiedlichen Lebenserfahrungen lernen. Dazu müssen wir unsere Geschichte erzählen und einander zuhören. Dann können wir das Nötige tun; wozu auch das füreinander Beten gehört.