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Eine Sanierung der Karl-Schuke-Orgel in der Ohmsteder Kirche ist nicht mehr sinnvoll. Zu diesem Ergebnis ist die Orgelsachverständige der oldenburgischen Kirche, Natalia Gvozdkova, gekommen. Sie hatte sich das Instrument genau angesehen, nachdem der vor einem Jahr gegründete Orgelverein Ohmsteder Orgel begonnen hatte, für eine Sanierung und Erweiterung der Ohmsteder Orgel Spenden einzusammeln.

„Die Untersuchungen haben gezeigt, dass die Orgel durch Materialermüdung und Verschleiß in einem deutlich schlechteren Zustand ist, als bisher vermutet“, berichtete Landeskirchenmusikdirektorin Beate Besser bei einem Pressetermin auf der Orgelempore der Ohmsteder Kirche. Besser hat ihre Kantorenstelle in der Ohmsteder Kirche und ist Mitglied des Fördervereins. Besser und Gvozdkova sind sich einig: In seinem jetzigen Zustand genügt das Instrument nicht den Ansprüchen. Dazu führen die klanglichen und technischen Mängel. Unter anderem sind Bälge defekt und die Klaviaturen sind schwer spielbar, da Materialien in der Mechanik der Orgel miteinander verkleben. Um das zu demonstrieren, öffnete Gvozdkova auch den Hinterraum der Orgel und zeigte die komplizierte Mechanik der im Jahr 1969 erbauten Orgel.

Da eine Sanierung nach den Untersuchungen nun ausgeschlossen wird, überlegt die Gemeinde gemeinsam mit dem Förderverein derzeit, ob ein gebrauchtes Instrument angeschafft werden soll. Die Alternative wäre der Neubau einer Orgel, die dann auch auf den Kirchenraum abgestimmt wäre. „Wir wissen, das wird teuer“, erklärt Besser. Doch noch stehe man am Anfang der Planungen und könne keine genauen Summen nennen. Pastorin Ines Heinke von der Kirchengemeinde Ohmstede ergänzt: „Wir sind in der Kirchengemeinde natürlich sehr betroffen und haben nicht die finanziellen Mittel, das zu stemmen.“ Dennoch müsse das Problem angegangen werden, da die musikalische Begleitung der Gottesdienste gewährleistet bleiben müsse. „Wir freuen uns sehr, dass der Orgelförderverein uns in dieser Situation weiter unterstützt“, betont Heinke.

Für die Ohmsteder Orgel wurden in den vergangenen Jahren bereits 55.000 Euro Spenden eingesammelt. Nun ist deutlich, es wird noch viel mehr gebraucht. Auf 500.000 Euro und mehr schätzt Besser die Summe, die auf die Kirchengemeinde zukommt. Deshalb will der Orgelförderverein mit weiteren Konzerten und Spendenaufrufen für weitere Unterstützung sorgen. „Wir wissen, wir stehen erst am Anfang“, betont Besser. Sie hofft, dass bis zum 50. Jubiläum der Orgel im Jahr 2019 ein konkreter Plan für die Ohmsteder Orgel steht.
 
Ein Beitrag von Kerstin Kempermann.

Die Orgelsachverständige Natalia Gvozdkova, Landesmusikdirektorin Beate Besser und die Pastorinnen Ines Heinke und Andrea Burfeind (von links) informieren über den Zustand der Ohmsteder Orgel. Alle Fotos: Kerstin Kempermann
Die Orgelsachverständige Natalia Gvozdkova, Landesmusikdirektorin Beate Besser und die Pastorinnen Ines Heinke und Andrea Burfeind (von links) informieren über den Zustand der Ohmsteder Orgel. Alle Fotos: Kerstin Kempermann
Natalia Gvozdkova zeigt die stark beanspruchte Mechanik der Orgel.