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Oldenburg/Vechta (epd). Die katholische Kirche im Oldenburger Land hat die überraschende Abberufung des gesamten Vorstandes des katholischen Pius-Hospitals in Oldenburg zurückgenommen. «Alle Beteiligten dieses Prozesses, einschließlich der Mitglieder des Verwaltungsrates und des Herrn Weihbischofs, werden rehabilitiert», teilte das zuständige Offizialat in Vechta am Mittwoch mit. Weihbischof Wilfried Theising hatte den gesamten Verwaltungsrat des Krankenhauses am 3. März mit sofortiger Wirkung entlassen, weil dieser gegen den Willen der katholischen Kirche eine Fusion mit dem Evangelischen Krankenhaus in Oldenburg anstrebte.

 

 

 

Das Offizialat habe den Sachverhalt nun neu bewertet, hieß es. Es sei beabsichtigt, die Satzung zu ändern und das Pius-Hospital durch einen drei-köpfigen Vorstand leiten zu lassen. Er solle aus einem kaufmännischen, einem medizinischen und Pflege-Vorstand bestehen. Ein Aufsichtsrat werde den Vorstand beraten und überwachen. Näheres bleibe einem bereits anberaumten Gespräch mit den Mitgliedern des Verwaltungsrates vorbehalten.

 

 

 

Erst vor wenigen Wochen hatten die Spitzen der beiden Häuser mitgeteilt, dass die bisherige enge Kooperation der beiden Häuser künftig nicht mehr ausreiche, um die wirtschaftliche und medizinische Position zu sichern. Beide Kliniken verfügen über je 400 Betten. Zusammen beschäftigen sie mehr als 2.800 Mitarbeitende. Die Vorbereitungen für eine Fusion seien im wesentlichen bis auf «stiftungsrechtliche Aspekte» geklärt. Die noch offenen Fragen sollte bis zum Sommer ein Gutachten beantworten.

 

 

 

Die überraschende Abberufung hatte scharfe Kritik ausgelöst. Unter anderem hatten das Direktorium des Evangelischen Krankenhauses und die Kirchenleitung der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Oldenburg mitgeteilt, dass sie die Abberufung «außerordentlich» bedauerten.