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Hannover (epd). Die EU-Außenbeauftrage Kaja Kallas schließt eine Friedenslösung für die Ukraine ohne die Europäische Union aus. Europa dürfe seine eigene Stärke nicht unterschätzen, sagte Kallas dem NDR Info Podcast «Streitkräfte und Strategien» am Samstag. Eine Friedenslösung hinter dem Rücken der EU werde nicht funktionieren. «Es kann nicht sein, dass Russland die ukrainischen Gebiete bekommt, die USA die Bodenschätze und Europa die Zeche zahlt für die Friedenssicherung.»

«Wenn es zu echten Verhandlungen kommt, dann werden die Europäer gebraucht. Wir müssen unseren Platz nicht einfordern», betonte die EU-Außenbeauftragte. Sie forderte zudem, den russischen Präsidenten Putin weiter unter Druck zu setzen. «Das eigentliche Problem liegt darin, dass Putin keinen Frieden möchte. Sie haben keine Truppen zurückgezogen. Sie haben von ihren Zielen nicht Abstand genommen.»

Die USA und Europa sollten aus einer Position der Stärke verhandeln und nicht vorab Forderungen Russlands erfüllen. Auch der Vorschlag von US-Präsident Trump, Russland wieder in den Kreis der G7-Staaten zu integrieren, gehe in die falsche Richtung. «Wir brauchen jetzt die politische Isolation Russlands für das, was sie getan haben», so Kallas weiter. «Bevor sie nicht Wiedergutmachungszahlungen an die Ukraine leisten und bevor sie nicht den Krieg stoppen, sollten wir nicht über solche Dinge reden. Denn sonst werden wir noch mehr Kriege erleben.»