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Hohen Besuch hatten die Kinder des evangelischen Christus-Kindergartens in Wilhelmshaven: Kaiser Wilhelm I. besuchte eine Gruppe, die sich im Zusammenhang mit dem 150-jährigen Jubiläum der Stadt mit der Historie beschäftigt hatte und den Kaiser nun mit etlichen Fragen löcherten. Seine Durchlaucht "empfing" die Kinder in der Christus- und Garnisonkirche.
   
Der Kaiser, der zur Stadtgründung sowie zur Grundsteinlegung der Kirche, die damals als „Elisabethkirche“ erbaut wurde, noch König von Preußen war, wurde von Prof. Dr. Jörg Schneider aus der Kirchengemeinde dargestellt. Seine Begeisterung für das Thema war deutlich zu spüren, denn er stellte sich den Fragen der Kinder und antwortete sehr ausführlich, spannend und kindgerecht.

 

So erfuhren die Mädchen und Jungen, dass der Kaiser mittlerweile 222 Jahre alt wäre und dass er nur deshalb Kaiser wurde, weil sein älterer Bruder aufgrund seiner ungesunden Lebensweise sehr früh verstorben war. „Er aß einfach sehr gerne und sehr viel und wurde immer dicker und dann sehr krank“, berichtete Schneider. Auch die tragische Liebe zu Elisa, die er aufgrund der Weisung durch seinen Vater als Adeliger nicht heiraten durfte, war Thema, als ein Junge fragte, ob er auch eine Frau habe. Mit Augusta, die aus russischem Adel stammte, habe er es aber auch gut getroffen, denn sie habe ihn stets beim Regieren sehr gut unterstützt, verriet er.
  
Die Kinder lernten den Kaiser als sparsamen Typ kennen, der viel Zeit am Schreibtisch verbrachte und jähzornig werden konnte, sich nach einer Auszeit aber diplomatischer zeigte. Dass er den Weg zur Stadtgründung von Berlin aus mit einer der ersten Eisenbahnen zurückgelegt hatte und wie Telefonverbindungen vor 150 Jahren per Vermittlung schon klappten, erstaunte die Kinder, die hier sicher einen unvergesslichen Auftritt erlebten.


Ein Beitrag von Annette Kellin.

Einen Besuch von Kaiser Wilhelm (Prof. Dr. Jörg Schneider) erlebten Kinder des Christus-Kindergartens Wilhelmshaven, hier mit Sonja Kampen (von links), Kita-Leiterin Sabine Wistuba und Elke Bratzke.
Der Kaiser im Gespräch mit den Kindern. Fotos: Annette Kellin