Braunschweig/Essen (epd). EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker hat sich besorgt über Fremdenfeindlichkeit in Deutschland geäußert. «Wenn bei Demonstrationen Hass-Parolen zu hören sind und solche Hetze dazu führt, dass engagierte Menschen wie die künftige Kölner Oberbürgermeisterin angegriffen werden, dann bereiten mir diese sogenannten besorgten Bürger ernsthafte Sorgen», sagte er den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Sonnabendausgaben), zu denen die «Braunschweiger Zeitung» gehört.
Zugleich hob Juncker hervor, dass die große Mehrheit der Bürger für demokratische Werte eintrete und gegen Hass demonstriere. Die große Hilfsbereitschaft der Menschen zeige, dass Europa für seine Werte einstehe. «Das macht mir Mut», sagte der Präsident.
Die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos) wurde bei einem Attentat am vergangenen Samstag, einen Tag vor der Oberbürgermeisterwahl, an einem Wahlstand niedergestochen und lebensgefährlich verletzt. Der Täter wurde noch am Tatort festgenommen. Nach Erkenntnissen des Verfassungsschutzes von Nordrhein-Westfalen hatte er in der Vergangenheit Verbindungen in die rechtsextreme Szene.