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Fulda/Hannover (epd). Die frühere hannoversche Pastorin Julia Helmke (47) wird neue Generalsekretärin des Deutschen Evangelischen Kirchentages. Die promovierte Theologin folgt am 1. Juli auf Ellen Ueberschär, die nach dem Kirchentag in Berlin und Wittenberg im Mai in den Vorstand der Heinrich-Böll-Stiftung wechselt, wie der Kirchentag am Sonnabend in Fulda mitteilte. Helmke arbeitete zuletzt als Referatsleiterin im Bundespräsidialamt in Berlin. Sie wurde vom Vorstand des Präsidiums im Einvernehmen mit dem Präsidium des Kirchentages berufen.

Julia Helmke stammt aus der bayerischen Landeskirche. Von 2005 bis 2015 leitete sie den Fachbereich «Kirche im Dialog» im Haus kirchlicher Dienste in Hannover und war zuletzt dessen stellvertretende Direktorin. Als Kulturbeauftragte der hannoverschen Landeskirche initiierte sie unter anderem Kulturpreise und einen Fonds für kirchliche Kulturarbeit.

Seit Februar 2015 leitete sie in Berlin das Referat für gesellschaftspolitische Grundsatzfragen im Bundespräsidialamt und war damit zuständig für die Auftritte von Bundespräsident Joachim Gauck bei Kirchen- und Katholikentagen, aber auch für die Bereiche Literatur und Film, Kirchen und Religionsgemeinschaften, Gedenken und Engagementpolitik. Diese Aufgabe war bis zum Ende der Amtszeit von Gauck im März dieses Jahres begrenzt, wie die hannoversche Landeskirche anlässlich des Wechsels von Helmke nach Berlin vor zwei Jahren mitteilte.

Die Theologin ist dem Kirchentag zufolge ausgebildete geistliche Begleiterin, lehrt als Honorarprofessorin für Christliche Publizistik in Erlangen und ist ehrenamtlich engagiert in der evangelischen Filmarbeit. Von 1999 bis 2002 absolvierte sie ein Aufbaustudium in Filmgeschichte und Filmkritik an der Hochschule für Fernsehen und Film in München und schrieb ihre Doktorarbeit über die kirchliche Filmarbeit.

Kirchentagspräsidentin Christina Aus der Au betonte: «Mit Julia Helmke gewinnen wir eine ausgesprochen erfahrene Persönlichkeit mit vielfältigen Kompetenzen. Ich bin sicher, dass sie den Kirchentag in kirchlichen, kulturellen und gesellschaftspolitischen Zusammenhängen prägen und weiterentwickeln wird.»

Helmke sagte, die Gesellschaft brauche «Anlässe, um sich über gemeinsame Werte und Ziele zu verständigen, Dialoge einzuüben und die Verbindung von Glauben und Leben zu feiern. Das alles und noch viel mehr ist für mich Kirchentag. Ich freue mich sehr auf meine neue Aufgabe.»

Als Generalsekretärin ist sie für die strategische Weiterentwicklung des Kirchentages und den Aufbau und die Pflege von Netzwerken in Kirche und Gesellschaft verantwortlich. Sie leitet das Zentrale Büro in Fulda und ist für die hauptamtliche Begleitung der ehrenamtlichen Führungsgremien des Kirchentages sowie die kollegiale Führung des hauptamtlichen Leitungsteams zuständig.

Ellen Ueberschär wird den Kirchentag im Jahr des 500. Reformationsjubiläums in Berlin sowie das große Festwochenende in Wittenberg vom 24. bis 28. Mai noch «vollumfänglich in ihrer Funktion als Generalsekretärin» begleiten, bevor sie zum 1. Juli in den Vorstand der Grünen-nahen Böll-Stiftung wechselt. Das Christentreffen in Berlin und Wittenberg wird das siebte unter ihrer Ägide sein. Ueberschär ist seit 2006 Generalsekretärin des Kirchentags. Zuvor war sie Studienleiterin für Theologie, Ethik und Recht an der Evangelischen Akademie Loccum bei Hannover.