Osnabrück (epd). Das Islamkolleg Deutschland zur bundesweiten Ausbildung von Imamen und religiösem Betreuungspersonal wird morgen (Dienstag) in Osnabrück feierlich eröffnet. Erstmals in Deutschland können sich dort muslimische Theologinnen und Theologen in deutscher Sprache und vom deutschen Staat finanziert auf ihren Dienst in den Moscheegemeinden vorbereiten lassen. Das Kolleg wird von mehreren kleinen Islamverbänden getragen, unter anderem dem Zentralrat der Muslime. Die zweijährige Ausbildung ist aber nicht an eine Verbandszugehörigkeit gebunden.
Nach dem Vorbild der Seminare für christliche Priester und Pastorinnen oder jüdische Rabbiner lernen die Kollegiaten und Kollegiatinnen zu predigen, den Koran zu rezitieren, Gemeindegruppen anzuleiten und Seelsorge-Gespräche zu führen. Zudem wird auch eine Seelsorge-Ausbildung etwa für Krankenhäuser, Gefängnisse oder Militär angeboten. Unter den 35 Personen des ersten Jahrgangs sind 20 Prozent Frauen. An der Eröffnung nehmen unter anderen Altbundespräsident Christian Wulff als Kuratoriumsvorsitzender des Kollegs, Niedersachsens Innenminister Björn Thümler (CDU), der Staatssekretär im Bundesinnenministerium, Harald Kerber, und der Zentralratsvorsitzende Aiman Mazyek teil.