19 Jugendliche der Evangelischen Jugend Oldenburg nehmen zurzeit mit drei Begleitpersonen an einer Internationalen Jugendbegegnung in Miilya (Galiläa) teil. Die Reise vom 23. Juli bis 09. August wird von der Arbeitsstelle für Internationale Begegnungen Palästina/Israel der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Oldenburg sowie dem Landesjugendpfarramt Oldenburg und der Jugendpflege der Stadt Oldenburg organisiert.
Ort der Begegnung ist das israelische Dorf Miilya an der Grenze zum Libanon, Partnerkommune der Stadt Oldenburg in Mateh Asher (West-Galiläa). Das Besondere an Miilya ist, dass dort ausschließlich Christinnen und Christen leben. 1846 wurde dort, unter türkischer Herrschaft, die erste Kirche gebaut. Es ist eines der Grenzdörfer, aus dem die Einwohner 1948 von den Israelis vertrieben wurden. Nur in zwei Dörfer Miilya und Fassouta durften Christinnen und Christen zurückkehren. Unser Wunsch ist es, in Versöhnung zu leben, betont Pfarrer Nadeem Shakour, palästinensische Pfarrer der katholisch-melkitischen Kirche, einer mit der römisch-katholischen Kirche unierten katholischen Ostkirche. Und das ist eine doppelte Herausforderung für ihn: als Christ unter Palästinensern und als Palästinenser in Israel.
Seit zehn Jahren ist Shakour Pfarrer des 3.500 Seelen zählenden Dorfes Miilya, an der Grenze zum Libanon. Knapp 30 Pfarrer gibt es im gesamten Bistum, über die Hälfte ist verheiratet. Sie betreuen 76.000 melkitische Christinnen und Christen in 40 Pfarreien, die zu 30 Gemeinden gehören. Die Gemeinde schaut in die Zukunft, unterstützt auch vom Orden der Diener und Dienerinnen des Evangeliums von der Barmherzigkeit Gottes. Die Herausforderung heute sei, eine moderne Gemeinde wachsen zu lassen. Jugendliche sind die Zukunft der Kirche, unterstreicht Pfarrer Nadeem Shakour. Die Kirche gebe ihnen eine geistige und emotionale Heimat und eine christliche Identität, im Bewusstsein, im Staat Israel zu einer Minderheit zu gehören.
Im August 2006 waren auch die arabischen Christinnen und Christen in Galiläa von den Angriffen der Hisbollah betroffen. Zu den Folgen gehört, dass zunehmend Arbeitsplätze für arabischchristliche Bevölkerung verschwinden und die Menschen kein Dach mehr über dem Kopf haben. Miilya sei eine der Ortschaften Israels mit dem höchsten Ausbildungsniveau, aber wenig Arbeitsplätzen.
Die Kontakte der Arbeitsstelle Internationale Begegnungsarbeit mit Israel/Palästina der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg nach Miilya reichen in das 2009 zurück. Während der Pilger-und Studienfahrt 2010 besuchte eine Reisegruppe auch die Kirchengemeinde Miilya.
In der Zeit vom 23. Juli bis 2. August sind die 19 deutschen Jugendlichen in Miilya mit einem Workcamp beschäftigt und setzen den 2011 begonnenen Bau eines Schulgartens der Grundschule Miilya gemeinsam mit den Gastgeschwistern aus Miilya fort. Ihre Quartiere schlagen sie in Gastfamilien auf.
Im Anschluss findet bis zum 8. August eine Wüstenwanderung am Toten Meer (Jericho Wadi Quilt En Gedi Masada) statt und es werden Bethlehem, Hebron und Jerusalem gesucht. Geplant ist auch eine biblische Wanderung vom Ölberg zur Grabeskirche.