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Göttingen/Hermannsburg (epd). Die Universität Göttingen bietet zum nächsten Wintersemester mit «Intercultural Theology» einen neuen Bachelor-Studiengang an. Das dreijährige englischsprachige Studium vermittelt Kenntnisse über das Christentum in verschiedenen kulturellen und religiösen Kontexten weltweit, wie die Universität am Freitag mitteilte. Es ist nach Kirchenangaben auch eine Alternative zu einem ähnlichen Angebot an der «Fachhochschule für interkulturelle Theologie» in Hermannsburg, die zum September ihren Lehrbetrieb einstellt.

Der neue Studiengang richtet sich laut Uni Göttingen unter anderem an Pfarrerinnen und Pfarrer von migrantischen Gemeinden und an Mitarbeitende von diakonischen Einrichtungen. Zur Zielgruppe gehören unter anderem auch Frauen und Angehörige ethnischer oder sexueller Minderheiten, die in ihren Heimatländern keine adäquate theologische Ausbildung erhalten können.

Die «Fachhochschule für interkulturelle Theologie» in Trägerschaft des Evangelisch-lutherischen Missionswerks in Niedersachsen wird aus finanziellen Gründen geschlossen. Sie war 2012 an die Stelle des traditionellen Hermannsburger Missionsseminars getreten.

Wie der neue Studiengang war auch die Fachhochschule international ausgerichtet. Die Trägerkirchen des Missionswerks hatten sich nach Angaben der hannoverschen Landeskirche für eine Alternative zu dem dort angebotenen Bachelor-Studiengang eingesetzt. Zudem hätten sie sich mit der Universität Göttingen auf ein Konzept für eine Überarbeitung des bereits vorher in Kooperation angebotenen Master-Studienganges geeinigt.

Die Trägerkirchen steuern den Angaben zufolge von Oktober 2025 bis September 2035 pro Jahr 500.000 Euro für das Personal bei, das diese beiden Studiengänge ermögliche. «In einer globalisierten Welt und in einer durch Migration kulturell immer pluraler werdenden Gesellschaft halten die Trägerkirchen interkulturelle Theologie für unverzichtbar», sagte Dirk Stelter, Leiter des Referats «Mission und Ökumene» im Landeskirchenamt in Hannover. Das Missionswerk wird von den Landeskirchen Hannover, Braunschweig und Schaumburg-Lippe getragen.