„Jedes Kind hat das Recht auf ausreichend Nahrung!“ und „Jeder hat das Recht glücklich zu sein.“ Das sind zwei Forderungen, die Kinder am letzten Wochenende bei der Interkulturellen Familienakademie formuliert haben. Seit dreißig Jahren ist die UN-Kinderrechtskonvention in Kraft, die von allen Staaten unterzeichnet wurde. Anlass genug sich einmal näher mit den Kinderrechten zu beschäftigen. Fünfzig Kinder und Erwachsene haben sich vom 6. bis 8. September im Ev. Bildungshaus Rastede auf vielfältige Weise mit dem Thema auseinander gesetzt und selber Kinderrechte erarbeitet.
„Es war uns so wichtig, mit den Teilnehmenden über die wichtige Bedeutung der Kinderrechte ins Gespräch zu kommen, denn Kinder müssen besonders geschützt werden, sind sie doch die schwächsten Mitglieder einer Gesellschaft“, so Heike Scharf, Dozentin im Ev. Bildungshaus. Am Samstagmorgen besuchte der Kinderschutzbund Ammerland die Familienakademie und klärte auf, welche vielfältigen Aufgaben diese Einrichtung übernimmt. Maren Hackmann und ihre beiden Mitarbeiterinnen erläuterten, dass sich nicht nur Eltern, sondern auch Kinder an die Beratungsstelle wenden können.
Im weiteren Verlauf konnten die Teilnehmenden in vier Workshops Kinderechte-Songs einstudieren, Theater spielen, eine kunstvolle Bildergeschichte malen, sowie Spiele zum Thema Gerechtigkeit kennenlernen. Gute-Nachtgeschichten und eine thematische Schatzsuche ergänzten das umfangreiche Programm am Samstag. Der Sonntag stand im Zeichen vielfältiger Präsentationen aus den Workshops. Alle Kinder, Väter und Mütter, Omas und Tanten zeigten die Ergebnisse der gemeinsamen kreativen Arbeit und vermutlich haben sogar Spaziergänger im Schlosspark den gemeinsamen Chor gehört, der laut „Kinder haben Rechte“ sang.
Im Laufe des Wochenendes hatten alle Teilnehmenden intensiv mit der Frage beschäftigt, welche Kinder- bzw. Menschenrechte ihnen besonders wichtig sind. Bei der Formulierung gab es Anleihen bei den bestehenden Kinderrechten, aber auch ganz neue Ideen entstanden. Diese wurden auf kleine Holztafeln gemalt oder geschrieben und zum Abschluss des Seminars auf eine vorbereitete Holztür genagelt, so dass diese sichtbar bleiben.
Im Herbst dieses Jahres sollen die „Kinderrechtstür“ und die „Rasteder Kinderrechtserklärung“ in der Öffentlichkeit präsentiert werden. Eva Brunken vom Landesjugendpfarramt in Oldenburg war begeistert, wie engagiert die Kinder bei diesem schwierigen Thema mitgearbeitet haben.
Neben dem Ev. Bildungshaus Rastede, dem Landesjugendpfarramt und der Arbeitsstelle Kulturelle Bildung in der Ev. –Luth. Kirche in Oldenburg, war auch das Yezidische Forum in Oldenburg Mitveranstalter. Die Familienakademie wird finanziell vom Landkreis Ammerland (Migrationsprojekte) und vom Amt für Zuwanderung und Migration der Stadt Oldenburg gefördert.