Ingeborg Pohl ist die neue Beauftragte für Kindergartenarbeit der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Oldenburg. Der Oberkirchenrat der oldenburgischen Kirche berief die 55-Jährige zur Leiterin der Fachstelle Kindergartenarbeit. Sie ist Nachfolgerin von Ingrid Klebingat, die die Kindergartenarbeit der oldenburgischen Kirche mehr als 20 Jahre maßgeblich mit entwickelt hatte und zum 1. Dezember 2011 in die passive Phase der Altersteilzeit eingetreten war.
Die Fachstelle Kindergartenarbeit ist zuständig für die 110 evangelischen Kindergärten der oldenburgischen Kirche mit ihren rund 1.100 pädagogischen Mitarbeitenden, die über 10.000 Kinder betreuen. Die Fachstelle tritt ein für die Bedürfnisse und Interessen von Familien mit Kindern und unterstützt die Profilierung der Träger und Einrichtungen. Dies geschieht durch Beratung, Fortbildung, Qualitätsentwicklung, Interessenvertretung, Informationen, Stellungnahmen und Öffentlichkeitsarbeit.
Als zentrale Aufgabenbereiche bezeichnete Ingeborg Pohl die Neuorganisation der Fachstelle Kindergartenarbeit. Hierzu gehörten Personalplanung und sicherung. Auch müsse die Aufgabenverteilung für die Mitarbeitenden konzeptionell neu bedacht und verteilt werden. So sei gerade die Stelle für Fachberatung ausgeschrieben worden.
Sie wolle die Diskussion und Umsetzung des Inklusionsgedankens als konsequente Fortführung des evangelischen Profils vorantreiben, so die neue Leiterin. Hierbei seien die Mitarbeit an erforderlichen gesetzlichen Rahmenbedingungen sowie der Erhalt und die Verbesserung der in den derzeitigen Gesetzen verankerten Standards notwendig. Darüber hinaus sei ein weiterer Schwerpunkt die Weiterführung sowie der Ausbau der systematischen Qualitätssicherung und entwicklung und die Implementierung des vierten Handbuchs zur Qualitätsentwicklung in den Kindergärten der oldenburgischen Kirche, das auf der Grundlage der bisher erschienenen Handbücher erarbeitet werden soll.
Um dem Rechtsanspruch auf einen Kindertagesstättenplatz für Kinder bis drei Jahre nachzukommen, werden auch in den evangelischen Kindertagesstätten Krippengruppen eingerichtet, betonte Pohl. Dies beinhalte die Weiterentwicklung einer familienfreundlichen Krippenpädagogik sowie die Qualifizierung der pädagogischen Mitarbeiterinnen.
Um dem drohenden Fachkräftemangel entgegenzuwirken, müsse auch die Attraktivität von Kirche als Arbeitgeberin durch qualifizierte Fortbildung und Fachberatung gefördert werden, so Pohl. Notwendig sei dabei die Stärkung des evangelischen Profils und der Religionspädagogik als besonderes Angebot der Kindergärten.
Ingeborg Pohl hat ihr Studium der Religionspädagogik an der Evangelischen Fachhochschule Rheinland-Westfalen-Lippe in Düsseldorf (1977 bis 1981) mit den Studienschwerpunkten Katechetik, Erwachsenenbildung und Jugendarbeit als Dipl. Religionspädagogin abgeschlossen. Sie war Lehrerin an der gewerblichen Hans-Böckler-Berufsschule in Münster sowie an der Ev. Fachschule für Sozialpädagogik (ESPA) in Münster. Seit 1993 war die gebürtige Ostfriesin Fortbildungsreferentin der Fachstelle Kindergartenarbeit der oldenburgischen Kirche.
