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Über Ankunft, Aufnahme und Integration der Heimatvertriebenen im Oldenburger Land informiert das neu erschienene Buch „Fernab vom Paradies - aber voller Hoffnung“, Vertriebene werden neue Bürger im Oldenburger Land., hg. von Hans-Ulrich Minke, Joachim Kuropka und Horst Milde“, in der Reihe Oldenburger Forschungen. Neue Folge, Band 26, Isensee-Verlag, Oldenburg, 2009, 430 Seiten, Preis: 19,80 Euro“.


Achtzehn Autoren, die ihre Beiträge eigenständig verantworten, haben aus unterschiedlicher Perspektive und mit je eigenem Schwerpunkt Ankunft, Aufnahme und Eingliederung der Heimatvertriebenen im Oldenburger Land nach dem Zweiten Weltkrieg beschrieben.


Dass auch nach 60 Jahren die Erlebnisse der Erstbetroffenen noch in vielfältiger Weise – sowohl generationsübergreifend als auch gesamtgesellschaftlich - nachwirken, zeigen die jeweiligen Einzeldarstellungen aus den Regionen und Institutionen des Oldenburger Landes. Hans-Ulrich Minke beschreibt in seinem Artikel „Die evangelischen Heimatvertriebenen und die oldenburgische Landeskirche“ beispielsweise die Begegnung und die Verarbeitung von Frömmigkeitsformen für die Oldenburgische Kirche angesichts eines Gemeindegliederzuwachses um 30 Prozent.


Der Abdruck von Bildern, Aufrufen und Statistiken belegt neben den Erfahrungsberichten die Spannungen, die die Heimatvertriebenen zu be- und verarbeiten hatten und immer noch haben: einerseits „jetzt im Oldenburger Land zuhause zu sein“ und andererseits den menschlichen und sozialen Schwierigkeiten zu begegnen, ebenso die geistige Auseinandersetzung und innere Bewältigung von Verlusterfahrungen und der Beitrag zum wirtschaftlichen Aufstieg des Oldenburger Landes.
Ein umfangreiches Literaturverzeichnis lädt zur Weiterarbeit ein. Das Buch macht auf einen wichtigen Aspekt der Regionalgeschichte aufmerksam.