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1.000 Kirchenälteste arbeiten ehrenamtlich in den Gemeindekirchenräten der 116 Kirchengemeinden der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg. 60 von ihnen nahmen jetzt am Kirchenältestentrag im Evangelischen Bildungszentrum (EBZ) Rastede unter dem Motto „Kirche mit uns“ teil.
  
Das Menschen Verantwortung übernehmen und ihre Kirche mitgestalten, ist ein lebendiger Prozess. Kirchen und Gemeinden leben davon. „Sie sind für unsere Kirche ganz wichtig: Sie sind in den Gemeindekirchenrat gewählt worden. Damit haben Sie einen Auftrag übernommen, mit daran zu wirken, dass die Gemeinden weiter gebaut werden. Dass Menschen mit dem Evangelium in Berührung kommen“, betonte Bischof Thomas Adomeit in seiner Begrüßung. Das Wissen vor Ort über das, was die Menschen brauchen, der Blick in die Zukunft und die Gabe für das Miteinander von Ehrenamt und Hauptamt, das Mitdenken, Mitberaten und Mitentscheiden kennzeichne die Verantwortung, die jeder einzelnen Kirchenälteste mit der Wahl übernommen habe.
  
Die Losung des Tages lautete: „Und ob ich schon wanderte im finstern Tal, fürchte ich kein Unglück, denn du bist bei mir, dein Stecken und Stab trösten mich“, ein Vers aus dem Psalm 23.  „Nun hoffe ich nicht, dass sie gerade im dunklen Tal sind, wenn sie an ihr Kirchenältestenteam denken. Aber der Trost und die Zuversicht, die von diesen alten Worten ausgehen, leitet uns durch diesen Tag“, so Bischof Adomeit. Das Bild vom guten Hirten, mache den Psalm so hochgeschätzt. Angeknüpft werde an uralte Vorstellungen, an Sehnsüchte, die auch wir noch in uns tragen würden, wie nach Verlässlichkeit, nach Ehrlichkeit, nach Zuwendung, nach Geborgenheit. „Wir dürfen einmal das schwarze Schaf sein und sind doch nicht aus der Herde ausgeschlossen.“

  
„Gott sagt, dass er uns begleiten will. Mit dieser Ermutigung lassen sich vielleicht neue Impulse setzen für gute Begegnungen, hilfreiche Impulse, ermutigende Gespräche und manches Aha-Erlebnis mit in die Gemeinde und den Kirchenältestenrat nehmen“, schloss Adomeit seine Einführung. Schon zuvor hatte Birgit Jürgens von der Arbeitsstelle für Gemeindeberatung und Mitarbeiterfortbildung, zur Begrüßungsrunde und zu einem ersten Kennenlernen aufgefordert. Schwerpunkt des Tages bildeten im Anschluss zwei Workshop-Runden am Vormittag und Nachmittag mit unterschiedlichen Angeboten.
  
Bernd Rüger,  Leiter der Arbeitsstelle für Gemeindeberatung und Mitarbeiterfortbildung und Doris Vogel-Grunwald griffen den Themenkomplex um Stichworte wie „Vielredner, Wiederholungen, Nebengespräche, Lange Tagesordnung - Ich weiß gar nicht, worum es geht?“ auf. Punkte, die in der Arbeit in Gremien wohl jedem etwas sagen. In diesem Workshop stand eine angemessene Sitzungskultur und ein Wirken im Gremium im Vordergrund.
  
Ein zweites Angebot  stand unter der Überschrift „Hier bin ich richtig!- Auf dem Weg zu einer einladenden Ehrenamtskultur“. Pastor Cornelius Grohs stellte die Doppelrolle eines Kirchenältesten als ehrenamtlicher Mitarbeiter aber auch als Entscheidungsträger in den Mittelpunkt. Inhaltlich ging es um hilfreiche Entscheidungen und konkrete Schritte auf dem Weg zu einer einladenden Ehrenamtskultur.
  
„Auf gute Nachbarschaft!“ – Warum es sich lohnt, Nachbarschaft zu pflegen!“ hatte Christiane Geerken-Thomas ihren Workshop betitelt. Dahinter stand die Frage, wer als Nachbar wahr genommen werde - auch in Bezug auf Kirchengemeinde und andere Religionsformen. Vorgestellt wurden Beispiele unterschiedlicher Nachbarschaftsformen.
  
Der vierte Workshop beschäftigte sich mit dem „Geist Gottes und die Flasche…“, mit Olaf Ripke, Gemeindeberater aus Hannover. Vor dem Hintergrund des verantwortungsvollen Leitens der Gemeinde durch den Kirchenrat, gerate der Geist Gottes im Laufe des Handelns oft aus dem Blick. Ob der Geist Gottes nur ab und zu aus der Flasche komme oder das gesamte Handeln geistlich durchdrungen ist, wollte der Gemeindeberater in den Mittelpunkt seines Workshops stellen. Am Nachmittag bestand die Möglichkeit einen zweiten Workshop aus dem Angebot zu besuchen. Frauke Lehners, neue Kirchenälteste in Rastede, freute sich über den Kirchenältestentag. „Es ist schön, in dieser Runde Anregungen und Ideen zu erhalten.“
  
Hans-Jürgen Knuth aus der Gemeinde Hasbergen war auf der Suche nach Impulsen für die Gemeindearbeit. „Es ist interessant ein Gesamtbild zu erfahren und aufzunehmen, unter dem Aspekt, was kann man machen?“ Liesa Tempelmann von der Kirchengemeinde Großenkneten sah den Kirchenältestenstag als etwas Neues im Hinblick auf das Ehrenamt an. Es sei angenehm, Menschen  mit dem gleichen Ansinnen zu treffen. Anstöße für die Gemeinde und Kirchenälteste zu erhalten, fand auch sie besonders wichtig.
  
Am Ende konnten alle Teilnehmer nach dem abschließenden Gottesdienst voller Anregungen, Kraft und Impulse in ihre Gemeinden zurückreisen. Der nächste Kirchenältestentag wird in zwei Jahren stattfinden, war abschließend von der Arbeitsstelle für Gemeindeberatung und Mitarbeiterfortbildung zu erfahren.
  
Peter Kratzmann

Ausgesprochen locker begann das allgemeine Kennenlernen beim Kirchenältestentag.
Bischof Thomas Adomeit begrüßte die Teilnehmenden.
Bernd Rüger, Leiter der Arbeitsstelle für Gemeindeberatung und Mitarbeiterfortbildung und Doris Vogel-Grunwald.
Birgit Jürgens von der Arbeitsstelle für Gemeindeberatung und Mitarbeiterfortbildung.
Der Pfarrer für Ehrenamt und Lektorenarbeit Cornelius Grohs.
Pfarrerin Christiane Geerken-Thomas leitete den Workshop „Auf gute Nachbarschaft!“.
Olaf Ripke, Gemeindeberater aus Hannover. Fotos: ELKiO/ Peter Kratzmann