Im Anfang war das Wort Ein Frauenfest rund um Worte lautete der Titel des Frauenfestes anlässlich der Verabschiedung von Renate Schwalfenberg aus der Ev. Frauenarbeit. Mehr als 100 Teilnehmerinnen waren zu Gast bei der wortreichen Feier, zu der Dr. Andrea Schrimm-Heins, Leiterin der Frauenarbeit der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Oldenburg, Renate Schwalfenberg von der Ev. Frauenarbeit im Ammerland und Katja Waldschmidt von der Kath. Kirchengemeinde St. Vinzenz Pallotti Bad Zwischenahn am Samstag, 16. November, nach Bad Zwischenahn eingeladen hatten.
Zum Start gab es in der St. Johannes Kirche in Bad Zwischenahn einen erfrischenden Begrüßungscocktail für die zahlreichen Frauen aus dem Kirchenkreis Ammerland und der gesamten Landeskirche. Mit einer Andacht eröffneten die Veranstalterinnen den Thementag. Im Anfang war das Wort von dem Zitat aus dem Johannesevangelium inspiriert, führten sie vor, wie bedeutend eine sensible Wortwahl für unsere Beziehungen ist. Ein Wort sei Kommunikations- und Lebensmittel zugleich, beschrieben sie und mit Worten schaffe man Wirklichkeit: Vertrauen wie Abwertung.
Das Christentum sei eine Religion des Wortes. Wir glauben an einen Gott, mit dem man reden kann. Gott ist nur als sprechender Gott denkbar, durch sein Wort ist er der Anfang von allem, betonten die Rednerinnen.
Im Haus Feldhus nebenan starteten im Anschluss sechs Gruppenangebote zum Leitthema Wort. Kommunikation und Frauen: Klar, Frauen reden gern, statistisch, so erfuhren die Teilnehmerinnen zu Beginn der Veranstaltung, doppelt so viel wie Männer aber nicht nur.
Fast lautlos ging es hier in manchem Kurs zu, wenn Worte in Bewegung kamen, etwa beim Ausdruckstanz von Birgit Kirchhoff. Kreative Gestaltung erfuhren Worte auch in den anderen Gruppenangeboten. Kirchenmusikdirektorin Beate Besser stimmte das gesungene Wort mit ihren Teilnehmerinnen an. Christel Klust und Andrea Schrimm-Heins waren dem Wort klassisch mit einem Bibeltext auf der Spur, und Barbara Kramer lud zum Schreiben ein.
Dass das Wort beim Theater ein große Rolle spielt, machte Katja Waldschmidt vor. Ausdrucksstark kam es in der dekorativen Filzbahn von Renate Schwalfenberg zur Geltung. Eins hatten die Kurse gemeinsam: Es gefiel allen und machte Spaß.
Nach soviel engagierter Wortarbeit sorgte die Sängerin und Entertainerin Annie Heger zusammen mit dem renommierten Bremer Pianisten und Komponisten Matthias Monka für entspannte gute Laune. Sie stellte ihr Programm Wattn Skandaal! vor und entführte ihr weibliches Publikum mit Geschichten op Platt in ihre ostfriesische Heimat.
Dass nicht alle des Plattdeutschen vollkommen mächtig waren, fiel nicht ins Gewicht, ... jetzt hieß es, die Musik einfach zu genießen, so ihr Klunkers (nicht Kluntjes!) is doch dat watt blifft! in Anlehnung an den Monroe-Klassiker Diamonds are a girls best friend. Die wandelbare und wort-sinnliche Heger sorgte mit einem gemeinsam auf Platt vorgetragenen Der Mond ist aufgegangen für einen strahlenden abendlichen Ausklang der unterhaltsamen Veranstaltung rund um´s Wort ...
Mit Kurs auf ein neues Leben
Das letzte Wort hatte allerdings Renate Schwalfenberg, für die das Frauenfest auch eine Abschiedsfeier nach 30 Jahren engagierter Frauenarbeit bedeutete. Ein Wort ist wie ein Haken, an den man seine Gedanken hängen kann, zitierte sie und beendete den Abend mit einem sinnstiftenden Wort auf Papier für jede Frau.
Vor dreißig Jahren hatte Renate Schwalfenberg die erste Frauengruppe im Kirchenkreis Ammerland gegründet. Sie war Initiatorin und Leiterin der Frauengruppe Spezielles für Frauen in Bad Zwischenahn und der Frauen-Zimmer im Ammerland. Ihre Themen trafen den besonders weiblichen Nerv. Kritische Fragen der Zeit oder an sich selbst führten Frauen unterschiedlichsten Alters in den Gesprächsrunden zusammen. Auch schwierigen Diskussionen, etwa zur Organspende, wich die Mutter von zwei Kindern nie aus.
Bei der Auswahl an Kursangeboten habe sie sich immer an der Lebensrealität der Frauen orientiert, betont Schwalfenberg. Schwerpunkt meiner Arbeit waren frauenspezifische und theologische Themen, verknüpft mit kreativen Elementen.
Ein Beitrag von Iris Klimmek.