Nach zwei Jahren Pandemie tritt ab Donnerstag, 19. Mai, die 5. Tagung der 49. Synode der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Oldenburg wieder in präsentischer Form zu einer dreitägigen Tagung im Evangelischen Bildungshaus Rastede zusammen. Es sei für die 49. Synode die erste „fast normale Tagung“, sagte Synodenpräsidentin Sabine Blütchen.
Die Synode der oldenburgischen Kirche beginnt am Donnerstag um 9 Uhr mit einem Eröffnungsgottesdienst in der St.-Ulrichs-Kirche in Rastede. Gegen 11 Uhr wird das Kirchenparlament mit seinen Beratungen beginnen. An dem Vormittag wird Bischof Thomas Adomeit zum Ukraine-Krieg Stellung beziehen und den Bericht aus dem Gemeinsamen Kirchenausschuss vorstellen. Auch wenn regulär der Bericht des Bischofs immer für den Herbst auf der Tagesordnung stehe, sei es aus aktuellem Anlass geboten, auf die gegenwärtige Lage und auf die Ängste und Sorge der Menschen einzugehen, kündigte Bischof Adomeit an.
Am Nachmittag wird das Kirchenparlament der oldenburgischen Kirche dann erstmals als Jugendsynode in der Weser-Ems-Halle in Oldenburg zusammentreten. Dazu werden die 60 Synodalen mit 30 Jugenddelegierten zum Jahresthema der Synode tagen. Dieses lautet: „Welche Innovationen, Themen und Räume und grundsätzliche Veränderungen braucht es, damit die Ev.-Luth. Kirche Oldenburg ihrem Auftrag, ‚für Menschen da zu sein‘, gerecht werden kann?“.
Die 30 Jugenddelegierten setzen sich aus je drei Vertreterinnen und Vertretern der sechs Kirchenkreise sowie Vertreterinnen und Vertretern der Jugendverbände zusammen, erläuterte im Vorfeld der Jugendsynodale und Sprecher der Jugendkammer, Fabian Dargel. Die Berufung der Jugenddelegierten erfolgte durch die Jugendkammer der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg. Diese bestätigte die von den Kirchenkreisen und Verbänden der oldenburgischen Kirche zuvor genannten Namen der Jugenddelegierten.
Den Auftakt der Jugendsynode bildet ein gemeinsames Treffen am Donnerstagnachmittag, 19. Mai, in der Weser-Ems-Halle Oldenburg, Foyer 3. Dort befassen sich die 60 Synodalen und die 30 Jugenddelegierten mit Impulsen zur gemeinsamen Tagung und mit einem Einstieg in das Jahresthema. Am Freitag, 20. Mai, tagt die Jugendsynode und erarbeitet in Arbeitsgruppen Anträge, die am Freitagnachmittag in der Synode ebenfalls in der Weser-Ems-Halle Oldenburg, Foyer 3 beraten werden. Dabei haben die Jugenddelegierten ein Rederecht, ein reguläres Stimmrecht haben sie nicht. Aber die Geschäftsordnung der Jugendsynode sieht vor, dass vor einer Abstimmung ein Meinungsbild der Jugenddelegierten erfragt werden soll, erläuterte Synodenpräsidentin Sabine Blütchen. Sollte dieses anders ausfallen als die Beschlussvorlage, werde die Aussprache noch einmal eröffnet. Es sei wichtig, „die Vorstellungen und die Ideen der jungen Menschen aufzugreifen“, betonte Blütchen. „Wir müssen die Chance nutzen, den weiteren Weg gemeinsam mit den jungen Menschen zu gestalten.“ Deshalb werde die Weiterarbeit an den Themen in gemeinsamen Ausschüssen erfolgen, regte die Synodenpräsidentin an.
Die Jugendpressesprecherin der Jugendsynode, Franca Müller, sagte, sie hoffe, dass den Jugendlichen zugehört werde und dass sie von den Synodalen ernst genommen werden. Inhaltlich seien den Jugenddelegierten Themen wie die „Bewahrung der Schöpfung“ oder mehr kirchliche Angebote nach der Konfirmation wichtig. Auch müsse sich das Image der Kirche ändern. Kirche sei mehr als der sonntägliche 10-Uhr-Gottesdienst. Die jungen Menschen würden sich wünschen, andere Erfahrungen mit der Kirche machen zu können und dort Spaß zu haben. Auch die Kirchengebäude sollten vielfältiger genutzt werden können, ergänzte Fabian Dargel. Oftmals aber würden in der Praxis bereits die sperrigen Kirchenbänke Veränderungen im Wege stehen.
Am Sonnabend, 21. Mai, wird das oldenburgische Kirchenparlament wieder im Evangelischen Bildungshaus Rastede zusammenkommen, um Anträge und Vorlagen aus den synodalen Ausschüssen zu beraten und zu beschließen. Für das kommende Jahr werde der Gemeinsame Kirchenausschuss dem Kirchenparlament kein Jahresthema vorschlagen, um Ideen aus der Jugendsynode aufgreifen zu können, kündigte Bischof Thomas Adomeit an.
Die Synode der oldenburgischen Kirche tagt am Donnerstag und am Sonnabend in Rastede öffentlich. Auch die Tagung der Jugendsynode in der Weser-Ems-Halle in Oldenburg ist am Donnerstag von 16 bis 18.30 Uhr und am Freitag von 16 bis 18 Uhr öffentlich. Lediglich der „Abend der Begegnung“ zwischen den Jugenddelegierten und den Synodalen am Donnerstagabend und die Arbeit in Arbeitgruppen am Freitag sind nicht öffentlich, um einen offeneren Austausch zwischen den Synodalen und den Jugenddelegierten zu ermöglichen.
Am vergangenen Montag, 9. Mai, wurde in Zusammenarbeit mit dem Oldenburger Lokalsender oeins eine Diskussionsrunde zum Auftakt der Jugendsynode in der Jugendkirche St. Paulus in Delmenhorst aufgezeichnet. Die Diskussionsrunde ist auf dem YouTube-Kanal der oldenburgischen Kirche unter https://www.youtube.com/watch?v=wS-xPcVuJ6Q zu sehen. Weitere Infos dazu finden Sie hier.