Am vergangenen Samstag, 26. Oktober, wurde Pastor i. R. Achim Jürgens mit dem Niedersächsischen Hospizpreis 2013 ausgezeichnet. Die Festveranstaltung dazu fand im Rathaus Bückeburg statt. In seiner Laudation würdigte Bischof Dr. Karl-Hinrich Manzke von der Ev.-luth. Landeskirche Schaumburg-Lippe die Verdienste des Varelers: "Mit seinem Engagement schaffte Achim Jürgens den Raum für die ehrenamtlichen Begleiter, er war Türöffner, Klinkenputzer und mit seiner bewegenden Menschlichkeit erreicht er die Menschen. Das alles ermöglicht ein ideales Miteinander in der Hospizarbeit."
Er sei im Umkreis von Varel einer breiten Bevölkerung dafür bekannt, ein sehr lebendiger, ernsthafter und doch humorvoller Mann der Kirche zu sein, "der auch immer bereit war und ist, über den Tellerrand der offiziellen Landeskirche hinaus zu schauen. In Varel fand sich gegen Ende des Jahres 2000 eine Gruppe engagierter Bürger zusammen, welche den Gedanken verfolgten, eine Hospizinitiative zu gründen." Jürgens selbst bekundete später: 'Die Auseinandersetzung mit der Thematik Sterben und Tod in unserer Gesellschaft war für mich eine neue, außerordentlich bereichernde Herausforderung und hat mir neue Horizonte geöffnet."
Überreicht wurde der Preis im Beisein von Dr. h.c. Rudolf Seiters (Schirmherr Hospiz Stiftung Niedersachen) und Ministerin Cornelia Rundt. Sie hatte zuvor betont, dass die Landesregierung der Hospizarbeit einen hohen Stellenwert einräume: "Es geht darum, dass der Mensch an der Hand und nicht durch die Hand anderer Menschen stirbt. Wir brauchen Menschen, die andere in den Tod hinein begleiten und dafür stehen, dass Menschen in Würde sterben können."
Mit Pastor i. R. Achim Jürgens wurden zwei weitere ehrenamtlich Engagierte aus der Hospizbewegung geehrt: Antonia Gruber aus Meppen und Hanna Beyer. Die Staderin hatte Worte gefunden, die sie im Namen aller Geehrten an die etwa 300 Gäste richtete: "Das Reden und besser noch das Zuhören gehört zu unserer Arbeit. Wir versuchen mit allen Sinnen wahrzunehmen, was die Wünsche und Bedürfnisse des Sterbenden sind und so alles dafür zu tun, dass der heilige Augenblick, wenn die Seele bereit ist den Körper zu verlassen und in die andere Welt einzuziehen, in Frieden erlebt werden kann." Alle Preisträger erhielten ein hochwertiges Glas-Kunstobjekt, gestaltet von dem Künstler Dieter Schafranek aus Dorfmark und Reisegutscheine für einen erholsamen Aufenthalt in Niedersächsischen Städten.
Ehrung für alle Vareler
Pastor i. R. Achim Jürgens war von Mitgliedern der Hospizbewegung Varel und Gerd-Christian Wagner nach Bückeburg begleitet worden. Der Bürgermeister erklärte: "Die Auszeichnung mit dem Niedersächsischen Hospizpreis ehrt alle Vareler die der Hospizbewegung nahestehen, aber Achim Jürgens, so kennen wir ihn in hier, ist der Mensch, der in besonderer Weise würdig ist, diese stellvertretend für alle in Empfang zu nehmen." Und Dr. Ernst-Berthold Ahlhorn, ein langjähriger Wegbegleiter und Vorstandskollege, konnte dem nur beipflichten: "Mit seiner bewegenden Menschlichkeit, kraft seiner Überzeugung als Seelsorger im tiefen Sinne, hat Pastor Jürgens Menschen zu allen Zeiten erreicht und begleitet. Und da er überzeugend vermitteln kann, dass Zeugung, Geburt, Leben, Sterben und Tod eine Einheit darstellen, ist er, zumindest für uns in Varel, der ideale Mittler der Hospizidee."
Ausgezeichnet wurden bei der Veranstaltung außerdem fünf Schulen aus Hannover, Hannoversch Münden, Helmstedt, Ostercappeln und Rinteln, die sich vorbildlich für die Beschäftigung mit dem Thema Sterben, Tod und Trauer in der Schule eingesetzt hatten. Der Niedersächsische Hospizpreis wird alle drei Jahre verliehen, ist bisher einmalig in Deutschland und wird von der Hospiz Stiftung Niedersachsen ausgeschrieben.