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Nach dem Riesenerfolg von 2012 trafen sich wieder die kirchlichen Chöre Oldenburgs zum gemeinsamen Himmelfahrtsgottesdienst auf den Emporen der Lambertikirche. Am Donnerstag, 29. Mai, fand in der bis auf den letzten Platz besetzten St. Lambertikirche der Gottesdienst mit dem „größten Chor Oldenburgs“ statt. Unter der Leitung von Tobias Götting und Manue Uhing agierten rund 380 Sängerinnen und Sänger in großartiger Harmonie und mit sagenhafter Strahlkraft.

 

Beteiligt waren folgende Chöre: Chor der Kreuzkirche, Chor der Auferstehungskirche, Chor der Dreifaltigkeitskirche, Chor für Geistliche Musik e.V., Lambertichor Oldenburg, Laudamus te, Lukas-Chor, Chor der St. Johannes-Kirche, Nikolai-Singkreis, Chor der Christuskirche und die Chorgemeinschaft St. Willehad.

 

In seiner Predigt (zu Eph 1,20b-23) begab sich Pastor Dr. Ralph Hennings auf einen Ausflug in die dem Christentum so eigentümliche Vorstellung eines dreieinigen Gottes. Um die Besonderheit dieser Gottesvorstellung herauszustellen, verweise Hennings auf den Islam, zu dem sich Gemeinsamkeiten und Unterschiede aufzeigen ließen. Himmelfahrt sei ein Fest, das auch der Islam kenne, so Hennings.

 

Mit der Auferstehung und der nach 40 Tagen folgenden Himmelfahrt geschehe „nach christlicher Überzeugung etwas Neues: Der Mensch Jesus von Nazareth wird durch die Himmelfahrt ein Teil der himmlischen Welt. Einer, der uns Menschen in allem gleich war, sitzt jetzt zur Rechten Gottes und hat Teil an der Herrschaft Gottes über die Welt“, betonte Hennings.

 

Die Himmelfahrt Jesu Christi vollende die untrennbare Zusammengehörigkeit der zwei Seiten Jesu, der menschlichen und der göttlichen. „So wie sich mit der Geburt die göttliche Natur Jesu komplett in ein menschliches Leben integriert, so wird die menschliche Natur Jesu mit der Himmelfahrt komplett in das göttliche Leben integriert.“

 

Ein Mensch, der historisch beschrieben werden könne, sei nicht nur auferstanden von den Toten, sondern aufgenommen in die himmlische Welt und sei Teil der Gottheit selbst geworden. Die zweite Person der Dreieinigkeit sei jetzt ein Wesen mit zwei vollständigen Naturen: einer göttlichen und einer menschlichen. „Das sprengt unsere naiven Gottesvorstellungen von einem Mann mit weißem Bart, der auf seiner Wolke sitzt. Die christliche Vorstellung vom dreieinigen Gott mutet uns zu, Gott dynamisch – in einem ständigen inneren Kommunikationsprozess zu denken und davon auszugehen, dass in diesen Kommunikationsprozess die Erfahrungen des historischen Menschen Jesus von Nazareth miteinbezogen werden. Wenn die Bibel davon spricht, dass Jesus uns beim Vater im Himmel vertritt, dann beschreibt sie das, was ich gerade in moderner Sprache ausgedrückt habe. In der innergöttlichen Kommunikation erklingt also immer auch die Stimme Jesu – eines Menschen, der weiß wie unser Leben ist“, so Pastor Ralph Hennings.

 

Auf dem Programm standen Ausschnitte aus der Messe solennelle von Louis Vierne und „Dona nobis pacem“ aus der h-Moll-Messe von J. S. Bach.

Die Kollekte wurde für die musikalische Arbeit der beteiligten Chöre gesammelt.

 

Im Anschluss an den Gottesdienst versammelten sich hunderte Mitwirkende sowie Besucherinnen und Besucher des Gottesdienstes auf dem Rathausmarkt an der Lambertikirche und ließen den Himmelfahrtsgottesdienst bei Kaffe und Kuchen ausklingen.

Auftritt des „größten Chors Oldenburgs“ im Himmfahrtsgottesdienst 2014 in der Oldenburger St. Lambertikirche. Fotos: ELKiO/D.-M. Grötzsch
Pastor Dr. Ralph Hennings begab sich in seiner Predigt auf einen Ausflug in die dem Christentum so eigentümliche Vorstellung eines dreieinigen Gottes.
Auf den Emporen agierten rund 380 Sängerinnen und Sänger.
Ausklang nach dem Gottesdienst auf dem Rathausmarkt an der Lambertikirche