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Hildegard von Bingen komponierte als eine der wenigen Frauen des frühen Mittelalters unter ihrem eigenen Namen einstimmige Gesänge, sie gilt als erste Vertreterin der deutschen Mystik des Mittelalters. Landeskirchenmusikdirektorin Beate Besser erklärt, dass die Noten auf nur vier Linien notiert waren. Die Tonhöhen sind daher relativ, die jeweilige Tonart – eine der sogenannten Kirchentonarten – steht jedoch fest.

 

„So fangen Sängerinnen dort an, wo es am bequemsten ist.“ Hildegards Musik nimmt damit eine Sonderstellung nach der Gregorianik ein; sie zeichnet sich durch weiträumige Tonumfänge und große Intervalle wie Quart- und Quintsprünge aus. Eine Auswahl dieser Gesänge werden Orgelkompositionen von Frauen und Improvisationen gegenüber gestellt.

Beate Besser wird am Sonntag, 22. Mai, um 17 Uhr in der Ohmsteder Kirche über Motive aus den Hildegard’schen Gesängen improvisieren. Außerdem erklingen Werke von Fanny Hensel (Schwester Felix Mendelssohn Bartholdy‘s) und der Oldenburger Komponistin Violeta Dinescu.  Fanny Hensel war eine Komponistin der deutschen Frühromantik. Die Wahl-Oldenburgerin Violeta Dinescu erhielt internationale Preise und Auszeichnungen für ihre Kompositionen. Erst im Oktober des letzten Jahres war eine Uraufführung durch das Ohmsteder Vokalensemble und das Ohmsteder Kantatenorchester in der Ohmsteder Kirche zu hören.

Beate Besser weiß aus Erfahrung, dass gerade kirchentonartliche Gesänge in jedem Raum und an jeder Stelle des Raumes anders klingen. So gibt es auch in der Ohmsteder Kirche manch ungewohnten Klang zu erleben. Zu diesem Konzert laden die Kirchengemeinde Ohmstede und der „Förderverein Ohmsteder Orgel“ herzlich ein. Der Eintritt zu diesem Konzert ist frei.

 

Ein Beitrag von Bärbel Romey.

 

Landeskirchenmusikdirektorin Beate Besser. Foto: Beate Besser
Landeskirchenmusikdirektorin Beate Besser. Foto: Beate Besser