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Bedenken gegen eine „Föderation in der vorgelegten Form“
Bereits am Donnerstag, 17. November, hatte der oldenburgische Bischof Jan Janssen in seinem Bericht als Vorsitzender des Gemeinsamen Kirchenausschusses die nunmehr 40jährige Konföderation Evangelischer Kirchen in Niedersachsen als eine gute Basis gewürdigt, die sowohl als Gegenüber zum Land Niedersachsen als auch als Kooperationsfeld der Nachbarkirchen weiterentwickelt werden sollte.  

Deshalb stellte er an die Stellungnahme aus dem Adhoc-Ausschuss, die allen fünf Kirchen zur Beratung vorliege, einige „deutliche Anfragen“. So komme die Stellungnahme über Forderungen von Kompetenz in Leitung, Profilierung und Stellenbesetzung sowie Aus-, Fort- und Weiterbindung und Beratung nicht hinaus. Es bleibe weiterhin offen, inwieweit die Gliedkirchen der vorgeschlagenen Föderation, die Kirche sein solle, dann auch Kirche bleiben könnten.

Ebenso bliebe die Besonderheit der oldenburgischen Kirche bisher unberücksichtigt: „wir sind deutlich vorn betont evangelisch, und milde lutherisch geprägt, stehen in selbstverständlicher Gemeinschaft mit den Reformierten und halten darum in den beiden Bünden VELKD und UEK den Gaststatus (wie Württemberg), in konstruktiver, auch innerhalb der EKD sehr geschätzter Art, um langfristig die Abgrenzung der konfessionellen Bünde zu überwinden.“

Mit einer solchen Portion an Selbstbewusstsein warb Bischof Janssen für die Beschlussvorlage des Gemeinsamen Kirchenausschusses. Darin wird vorgeschlagen, dass die Synode die Konföderation „als seinerzeit fortschrittlichstes Modell gliedkirchlicher Zusammenarbeit“ würdigt und „das Erfordernis einer institutionellen Reform“ anerkennt. Gleichzeitig solle die Synode eine Föderation „in der jetzt vorgeschlagenen Form“ ablehnen. „Sollten die andern Kirchen diese Föderation eingehen, kann die Evangelisch-Lutherische Kirche in Oldenburg einen assoziierten Status anstreben. Die Synode sieht jedoch keine gangbaren Wege hin zu einer Evangelisch-lutherischen Kirche in Niedersachsen.“ Weiterhin enthält der Beschlussvorschlag die Forderung, dass die Synode die Konföderation auffordert, den begonnenen Beratungsprozess auf dieser Grundlage fortzusetzen.

Am Freitag stimmten die Synodalen in der zweiten Lesung des Haushaltsgesetzes dem überarbeiteten Entwurf des Etats für das Jahr 2012 in Höhe von 79,5 Millionen Euro zu. Wesentliche Veränderung ist die Aufhebung der Altersteilzeitregelung für die Kirchengemeinden, für die 940.000 Euro eingeplant waren. Zur Deckung des Haushalts sind voraussichtlich Entnahmen aus den Rücklagen in Höhe von rund drei Millionen Euro notwendig.
Neue Visitationsordnung soll erprobt werden.

 

Visitationsordnung
Um die neue Visitationsordnung erproben zu können, stimmte die Synode mehrheitlich dafür, das bisherige alte Visitationsgesetz zeitlich befristet auszusetzen. Bis zum Jahr 2015 soll nun die neue Visitationsordnung erprobt werden, die maßgeblich auf der Ebene der Kirchenkreise gestaltet werden soll. Bereits vier Gemeinden (Esensham, Jever, Essen und Löningen) haben sich freiwillig gemeldet, um nach der neuen Ordnung visitiert zu werden.

 

Wahlen

Für die aus persönlichen Gründen zurückgetretene Synodale Petra Lausch wählte die Synode Prof. Hans-Hermann Heuer, Kirchenkreis Oldenburg-Stadt, als neues Mitglied in den Gemeinsamen Kirchenausschuss. Prof. Heuer war bereits als Ersatzmitglied im Gemeinsamen Kirchenausschuss tätig. Als Stellvertreterin wählten die Synodalen Friederike Meier, Kirchenkreis Ammerland.

 

Synode stimmte Konzept für Zukunftskongress zu
Zusammen mit dem Leiter des Reformausschusses, Pastor Karsten Peuster, stellte Bischof Jan Janssen am Donnerstag, 17. November, das Konzept für den am 6. und 7. Juli kommenden Jahres in der Oldenburger Weser-Ems-Halle geplanten Zukunftskongress für die oldenburgische Kirche vor, zu dem rund 1.000 Teilnehmende erwartet werden. Die Synode billigte das Konzept für den Zukunftskongress, den der Reformausschuss erarbeitet hatte.

Als ein Zeichen dafür, dass die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) aufmerksam nach Oldenburg schaue, werde deutlich, dass der Ratsvorsitzende der EKD, Präses Nikolaus Schneider, sein Kommen und seine Mitwirkung zugesagt habe, berichtet Bischof Janssen.

„Mit diesem Kongress schaffen wir eine Form der kirchlichen Bürgerbeteiligung, die bundesweit ihresgleichen sucht“, sagte Peuster.

Pfarrstellenplanung wird weiter beraten
Nachdem der Tagesordnungspunkt der Pfarrstellenplanung aus formalen Gründen von der Tagesordnung der Synode genommen worden war, wurde das weitere Verfahren im Kirchenparlament diskutiert. In der Debatte stellte Oberkirchenrätin Annette-Christine Lenk klar, dass in dem weiteren Beratungsprozess der Pfarrstellenplanung die Pfarrervertretung, das Kollegium, der Gemeinsame Kirchenausschuss und die synodalen Ausschüsse eingebunden würden. Lenk betonte, dass ein Pfarrstellenplan kein Personaleinsatzplan sei.

Weiterhin traf die Synode Entscheidungen zur Ausgabendisziplin, zur finanziellen Unterstützungen für die Diakonie und zur höheren finanziellen Ausstattung des Ökofonds zur Sanierung von kirchlichen Gebäuden unter ökologischen und energetischen Gesichtspunkten. Darüber hinaus beriet die Synode am Donnerstag den Haushalt für das Jahr 2012 in erster Lesung.

 

Die Beschlussvorschläge der Arbeitsgruppe „Förderung und Begleitung von Ehrenamtlichen“ wurden zur weiteren Beratung an den Ausschuss Gemeindedienst und Seelsorge verwiesen unter Mitberatung durch weitere Synodalausschüsse.

 

Die 9. Tagung der 47. Synode mit dem Schwerpunktthema „Kirchenmusik“ wird vom 9. bis 12. Mai 2012 in der Heimvolkshochschule in Rastede stattfinden.


Weitere Informationen zur Synodentagung sowie zu den Beschlüssen finden Sie unter: www.kirche-oldenburg.de/kirche-gemeinden/synode/847-synode.html