Die Herausforderungen für die Kirchen durch Migration beschäftigt Delegierte aus dreizehn evangelischen, reformierten und methodistischen Kirchen in Europa, die am 7. und 8. April, auf Einladung der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg, zu ihrer Jahrestagung im Evangelischen Bildungszentrum in Rastede zusammenkommen. Diese Kirchen sind in der Nordwestgruppe der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa (GEKE) zusammengeschlossen, eine Gemeinschaft von Kirchen, die fast alle evangelischen, reformierten und methodistischen Kirchen Europas einschließt.
„Dass Migration gerade angesichts der momentanen Flüchtlingssituation ein großes Thema ist, wissen alle“, sagt der Delegierte der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg, Pastor Dr. Oliver Dürr. Es gehe den Kirchen allerdings nicht bloß um akute diakonische und seelsorgerliche Versorgung, sondern gerade auch um die nachhaltigeren Fragen wie Optionen des Einlebens, ums Hineinwachsen in die aufnehmende Gesellschaft und um Eigenständigkeit von ankommenden Milieus. Dazu gehören auch das neue ökumenische Kennenlernen und ein Offenlegen von Konfliktpotentialen.
Hauptreferentin auf der Jahrestagung wird Oberkirchenrätin Dr. Cordelia Kopsch aus Darmstadt, Vorsitzende der Kammer für Weltweite Ökumene in der EKD sein, die zum Thema „Migration und Kirchengemeinschaft“ sprechen wird. Pastor Dr. Dürr referiert als Vorstandsmitglied der Aussiedlerseelsorge der EKD über die bisherigen Erfahrungen mit eingewanderten Bevölkerungsgruppen am Beispiel der Russlanddeutschen. Synodenpräsidentin Sabine Blütchen und Pfarrerin Brigitte Gläser, Beauftragte für Mission und Ökumene, führen darüber hinaus in die Arbeit der oldenburgischen Kirche ein. Pfarrerin Brigitte Gläser und Pfarrer Nico Szameitat, Pfarrer für theologische und gottesdienstliche Grundsatzarbeit in Oldenburg, werden mit einem Gottesdienst in der Rasteder St. Ulrichs-Kirche am Freitag, 8. April, 11.30 Uhr die Tagung beschließen.
Die GEKE ist der Verbund der evangelischen Kirchen in Europa. 94 lutherische, methodistische, reformierte und unierte Kirchen aus über dreißig Ländern Europas und Südamerikas gehören dazu. Die GEKE vertritt damit insgesamt rund 50 Millionen Protestanten. Um die Zusammenarbeit unter den Kirchen zu stärken und dadurch das Leben der Kirchengemeinschaft zu bereichern, haben sich viele Kirchen zu Regionalgruppen zusammengeschlossen. Dazu gehört die Nordwestgruppe, die seit 1991 zu jährlichen Tagungen an verschiedenen Orten in Europa zusammenkommen. Neben der Vorbereitung der Vollversammlung 2018 in Basel (Schweiz) sind für die Nordwestgruppe die Pflege der Euregio-Arbeit, die Sorge für Migrantinnen und Migranten sowie Asylsuchende und ein intensiver Austausch über die Situation der Mitgliedskirchen wichtig.
Der Nordwestgruppe der GEKE gehören an: die Evangelische Kirche von Westfalen, die Lippische Landeskirche, die Evangelisch-Reformierte Kirche, die Evangelische Kirche im Rheinland, die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck, die Evangelisch-Lutherische Kirche in Oldenburg, die Evangelisch-methodistische Kirche in Deutschland, die Eglise Protestante Unie de Belgique, die Protestantse Kerk in Nederland, die Église Protestante Réformée d’Alsace et de Lorraine, die Protestantische Kirche von Luxemburg, die Protestantisch-Reformierte Kirche von Luxemburg H.B. und die Remonstrante Broederschap.