Zum Hauptinhalt springen

Mit einem Gottesdienst in der Oldenburger St. Lamberti-Kirche wurde am Sonntag, 17. März, Pfarrerin Annette-Christine Lenk aus ihrem Amt als Theologische Oberkirchenrätin der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Oldenburg verabschiedet. Mit ihrem Blick in das Evangelium und mit ihrer Haltung in der Welt habe Lenk viel zusammengebracht, würdigte Bischof Thomas Adomeit die ausscheidende Oberkirchenrätin. „Menschenkenntnis, theologische Kompetenz, dein Glaube haben dabei geholfen, dass viele Dinge in den vergangenen fast zehn Jahren gelingen konnten.“ Als Personaldezernentin habe sie viele Projekte auf den Weg gebracht, Stellenpläne entwickelt und umgesetzt, Gemeinden und Gemeindekirchenräte begleitet, Personalentwicklung betrieben und schöne wie auch schwierige Gespräche geführt. Als Mitglied der Kirchenleitung habe sie Verantwortung für die ganze Kirche übernommen und die oldenburgische Kirche über die Grenzen Oldenburgs hinaus vertreten – Ideen weitervermittelt und Ideen von außen eingespielt. 

   

In ihrer Predigt zu Kapitel 3 des Johannes-Evangeliums mahnte Oberkirchenrätin Lenk, dass all zu schnell ethische Forderungen und Ansprüche immer an die anderen gerichtet würden, „viel zu wenig und zu selten an uns selbst. Die Annahme der Liebe Gottes heißt für mich zuerst, mich einzuüben in eine neue Haltung – das dauert ein Leben lang und immer wieder gibt es Enttäuschungen.“ Wenn sich aus dem Glauben eine neue Haltung entwickle, die im Nächsten immer auch Gott selbst entdecken will, dann verändere sich die eigene Sicht auf das Irdische. 

   

„Haltung verändert zuerst mich und dann die Welt“, betonte Lenk. „Ich brauche keine Parolen über all das, was sein müsste. Wenn mir ein Mensch begegnet, der mich nicht nach meinem Können und meinem Vermögen be- oder gar verurteilt, dann berührt der Himmel die Erde, meine Erde.“ Im Leben gebe es diese „unsterblichen Augenblicke“, „in denen mir ein Mensch mit einer Haltung begegnet, aus der nichts als die Liebe Gottes spürbar ist. Glücklich, wer diese Erfahrung gemacht hat, glücklich der, der immer noch einen solchen Augenblick erwartet und sucht.“ Sie ermutigte die Gemeinde sich darauf einzulassen, „dass wir gar nichts wissen, annehmen, dass wir Suchende sind und wir Gott in dieser Welt halten durch unser Gebet“. Und sie zitierte die Schlussworte aus der Autobiographie von Bruce Springsteen: „In der Hoffnung, dass es eure Seelen berühren möge und dass ich auf diese Weise den Geist dieses Gebets an euch weiterreiche, auf dass ihr es lest und hört und singt.“  

   

Annette-Christine Lenk leitete seit 2009 als Oberkirchenrätin das Dezernat Gemeinde- und Pfarrdienst und hatte die Dienstaufsicht für die Pfarrerinnen und Pfarrer der oldenburgischen Kirche. Ihre reguläre Amtszeit läuft am 31. März aus. Die Synode der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Oldenburg hatte sie am 23. November vergangenen Jahres nicht wiedergewählt. Pfarrerin Lenk wird eine Pfarrstelle in der oldenburgischen Kirche übernehmen. Ihre Nachfolgerin, Pfarrerin Gudrun Mawick aus Unna, wird zum 1. April ihren Dienst antreten und am Ostermontag, 22. April, 15 Uhr, in der St. Lamberti-Kirche in Oldenburg eingeführt. 

   

Mit einem Segensgebet verabschiedete Bischof Thomas Adomeit Oberkirchenrätin Annette-Christine Lenk aus ihrem Amt.
„Haltung verändert zuerst mich und dann die Welt“, sagte Annette-Christine Lenk in ihrer Predigt.
Bischof Thomas Adomeit würdigte die ausscheidende Oberkirchenrätin.
Kirchenmusikdirektor Ralf Grössler spielte während der Predigt Sequenzen von Bruce Springsteen.
Am Gottesdienst wirkten u.a. Pfarrer Andreas Zuch,
Oberkirchenrat Detlef Mucks-Büker und
Pfarrer Hartmut Lübben mit.
Carsten Möhlenbrock, Oberkirchenrätin Dr. Susanne Teichmanis und Pfarrer Dr. Stefan Welz sprachen das Fürbittengebet.
Ulrich Tetzlaff, Personaldezernent der Nordkirche, überbrachte die Grüße von der Personaldezernenten-Konferenz der EKD.
Gemeinsam verabschiedeten die Mitarbeitenden des Dezernats I Annette-Christine Lenk. Fotos: ELKiO / H.-W. Kögel