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Am 4. Juli 2014 wäre Altbischof Dr. Hans Heinrich Harms (1914 – 2006) 100 Jahre alt geworden. Bischof Harms, von 1967 bis 1985 Bischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Oldenburg, sei ein aufmerksamer Seelsorger gewesen, der sich mit großem Engagement der ökumenischen Arbeit gewidmet habe, so der Oldenburger Bischof Jan Janssen anlässlich eines Treffens mit den Töchtern des Altbischofs Anne Dorothea Harms (71), die heute in Tübingen lebt, und Ulrike Jetter (geb. Harms, 69) aus Wiesbaden am Mittwoch, 2. Juli, in Oldenburg.

Bischof Dr. Hans Heinrich Harms habe in seine Amtszeit viel persönliches Engagement für die Ökumene einwirken lassen, betonte Bischof Jan Janssen. Dieses Anliegen habe Harms aus seinen Studiensemestern in den USA und aus seiner Tätigkeit für den Ökumenischen Rat der Kirchen in Genf mitgebracht. Dabei sei ihm gerade das Gespräch mit der römisch-katholischen Kirche auch im Oldenburger Land besonders wichtig gewesen.

„Mit seiner 18-jährigen Amtszeit als Oldenburger Bischof sind auch zwölf Jahre im Rat der EKD verbunden und dazu manche Auseinandersetzung um Reformbewegung und Friedensbewegung in den 1970er und 1980er Jahren. Oft und intensiv begegnet mir Bischof Harms als ‚mein Vorvorvorgänger’ in meinen Gesprächen mit Pastorinnen und Pastoren im Ruhestand, von denen er vielen ein seelsorgerlich aufmerksamer und humorvoll begleitender Bischof war.“

Der am 4. Juli 1914 in Scharmbeck, Krs. Osterholz (Hannover), geborene Hans Heinrich Harms hatte nach seinem Abitur 1932 Evangelische Theologie in Göttingen, Bonn und Princeton/USA studiert. Nach seinem 1. Theologischen Examen absolvierte Harms sein Vikariat in Gadenstedt bei Peine. Am 14. Mai 1939 wurde er in Duderstadt als Pfarrer ordiniert.

Während der Zeit des Nationalsozialismus gehörte Harms der Bekennenden Kirche an. Gleich zu Anfang des Zweiten Weltkriegs wurde er zur Wehrmacht eingezogen. 1943 erfolgte die Berufung auf die Pfarrstelle der Evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde Roringen. Von 1950 bis 1952 arbeitete Harms als Oberkirchenrat für ökumenische Fragen im Kirchlichen Außenamt der EKD in Frankfurt am Main. Ab August 1952 war er als Referent beim Ökumenischen Rat der Kirchen in Genf tätig und beteiligte sich an der ökumenischen Arbeit der 3. Christlichen Friedenskonferenz (CFK), die 1960 in Prag tagte. Vom 1. April 1960 bis 30. September 1967 war Harms Hauptpastor an der Hauptkirche St. Michaelis in Hamburg. Am 1. März 1967 wählte ihn die Synode der oldenburgischen Kirche zum Bischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Oldenburg in der Nachfolge von Gerhard Jaco-bi. In dieses Amt wurde er am 11. Oktober 1967 in der Oldenburger Lamberti-Kirche eingeführt.

Neben seiner bischöflichen Tätigkeit war Hans Heinrich Harms in zahlreichen Ehrenämtern tätig. Dazu gehörte der Vorsitz der Arnoldshainer Konferenz (1972-1976), der Vorsitz beim Evangelischen Missionswerk im Bereich der Bundesrepublik Deutschland und Westberlin (1975-1980), Mitglied im Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland (1973 -1985) und Moderator der Kommission für Glauben und Kirchenverfassung des Ökumenischen Rats der Kirchen (ÖRK) (1967-1971). 1980 wurde er mit dem Großen Verdienstkreuz des Niedersächsischen Verdienstordens ausgezeichnet. Bischof Hans Heinrich Harms verstarb am 13. April 2006 in Oldenburg im Alter von 91 Jahren.

 

Treffen aus Anlass des 100. Geburtstages von Altbischof Hans Heinrich Harms am Mittwoch, 2. Juli, in Oldenburg (von re. nach li.): die Töchter von Altbischof Hans Heinrich Harms Ulrike Jetter (geb. Harms, 69) aus Wiesbaden, Anne Dorothea Harms (71), die heute in Tübingen lebt, und Bischof Jan Janssen. Foto: ELKiO/D.-M. Grötzsch
Altbischof Hans Heinrich Harms an seinem 90. Geburtstag am 4. Juli 2004. Foto: ELKiO/H.-W. Kögel