Zum zweiten Mal hintereinander konnte die Kirchbaustiftung der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg einen sechsstelligen Betrag für die Förderung von Projekten in verschiedenen Kirchengemeinden zur Verfügung stellen. Mit insgesamt 106.000 Euro unterstützt die Kirchbaustiftung in diesem Jahr neun Maßnahmen an und in Kirchengebäuden im Bereich der oldenburgischen Kirche. Das größte Projekt in diesem Jahr ist die Innenrenovierung der St. Marien-Kirche in Wardenburg zu der auch die Restaurierung von Empore und Orgelgehäuse gehören. Das Projekt soll bis Ende März 2017 abgeschlossen sein. Die Gesamtkosten für das Projekt betragen 387.000 Euro. Die Kirchbaustiftung hat die Restaurierung des Orgelgehäuses finanziell unterstützt. Außerdem werden die Restaurierung und der Wiedereinbau von geschnitzten historischen Brüstungselementen auf der Orgelempore gefördert. Der Zuschuss der Kirchbaustiftung zu diesem Projekt beträgt insgesamt 36.000 Euro.
Nicht nur bei dem Vorhaben in Wardenburg bringt die Kirchengemeinde einen Großteil der Gesamtsumme selbst auf oder wirbt Spenden für ihre Vorhaben ein. Denn erst wenn der Finanzierungsplan steht und sich abzeichnet, dass noch Gelder fehlen, stellen die Gemeinden einen Antrag an die Kirchbaustiftung. Der Vorstand der Kirchbaustiftung entscheidet dann in Abstimmung mit der kirchlichen Denkmalpflege über die Annahme eines Antrags und die tatsächlich zur Verfügung gestellte Fördersumme. „Unsere kulturhistorische Vergangenheit ist eng verbunden mit den Kirchen im Oldenburger Land“, betont der Vorstandsvorsitzende Horst-Günter Lucke den Stellenwert der Kirchbaustiftung. Dabei werde nicht nur angestrebt, Altes zu bewahren und möglichst originalgetreu zu restaurieren, sondern auch moderne Kunst gefördert.
Eine solche Förderung gab es in diesem Jahr für die Kirchengemeinde Friedrichsfehn-Petersfehn. Im Gemeindezentrum in Friedrichsfehn aus den 1980er Jahren wurde der große Saal sakraler ausgestaltet. Aus einem Mehrzweckraum, in dem auch Gottesdienst gefeiert werden konnte, wurde ein Gottesdienstraum, der auch anders nutzbar ist. Wesentlicher Beitrag dazu war der Einbau einer großen Fensteröffnung über dem Altar mit der jetzt eingefügten künstlerisch gestalteten Verglasung.
Oft seien es eher kleine Fördersummen, die von den Gemeinden beantragt werden, erläutert Lucke. „Dadurch können wir viele Projekte unterstützen.“ Und das trotz der anhaltenden Niedrigzinsphase. Dass dennoch in diesem Jahr wieder eine sechsstellige Fördersumme zur Verfügung gestellt werden konnte, sei der Synode der oldenburgischen Kirche zu verdanken, die das Stiftungsvermögen im Jahr 2012 um drei Millionen Euro aufgestockt habe, betont Lucke. Dadurch und aufgrund mehrerer Zustiftungen ist das Stiftungsvermögen inzwischen auf 4,8 Millionen Euro angewachsen. Das Stiftungsvermögen selbst darf nicht verwendet, sondern nur über die Zinserträge verfügt werden.
„Wir sind stolz, dass wir auch weiterhin einen Beitrag zum Erhalt der Kirchenkultur im Oldenburger Land leisten können“, so Lucke. Nicht nur die Kirche, sondern die ganze Region profitiere vor allem von den historischen Kunstwerken, denn diese seien auch Magneten für den regionalen Tourismus.
Die geförderten Projekte im Einzelnen:
In der Kirchengemeinde Wilhelmshaven-Heppens wurde eine Glocke von 1782 nach zeitweisem Gebrauch für eine jetzt nicht mehr genutzte Kapelle des CVJM an den angestammten Platz im Turm der historischen Kirche zurückgeführt. Der dazu notwendige Neubau des erweiterten Glockenstuhles in Eichenholz sowie die damit verbundenen sonstigen Bauarbeiten verursachten Gesamtkosten in Höhe von 33.000 Euro. Förderung durch die Kirchbaustiftung: 13.000 Euro.
In der Kirchengemeinde Oldenburg wurden auf dem Gertrudenkirchhof historische Grabsteine, die ohne erkennbare Ordnung am Rand des historischen Gräberfeldes abgestellt waren, zu einem Lapidarium zusammengestellt. Dieses veranschaulicht jetzt die Entwicklung der steinernen Grabmonumente vom Anfang des 17. Jahrhunderts bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts. Das Lapidarium fügt sich als bereichernde Ergänzung in die Gesamtkonzeption der Restaurierung und Wiederherstellung des historischen Gräberfeldes in der sogenannten Herzoglichen Abteilung des Gertrudenkirchhofes beim Mausoleum ein. Gesamtkosten 13.000 Euro, Förderung durch die Kirchbaustiftung: 10.000 Euro.
In der Kirchengemeinde Friedrichsfehn-Petersfehn förderte die Kirchbaustiftung moderne Kunst. Hier wurde der typische Mehrzweckraum eines Gemeindezentrums der 1980er Jahre, der neben anderen Veranstaltungen auch für Gottesdienste verwendet werden konnte, neu „definiert“: Er wandelte sich zu einem Gottesdienstraum, der auch anders nutzbar ist. Früher hatten der Altar und die sonstigen Prinzipalstücke keinen festen Platz. Nun wurde der Raum durch ein neues, künstlerisch verglastes Fenster bereichert. Das Fenster verbindet sich mit den Prinzipalstücken zu einem raumbestimmenden Ensemble. Altar, Taufe und Ambo sind jetzt im Raum so „verortet“, wie es ihrer Bedeutung entspricht. Gesamtkosten: 18.200 Euro, Förderung durch die Kirchbaustiftung: 1.000 Euro (Bereits im Jahr 2015 wurde dieses Projekt durch die Kirchbaustiftung mit 5.500 Euro gefördert.)
In der Kirchengemeinde Wardenburg unterstützte die Kirchbaustiftung die Innenrenovierung der Marienkirche. Dazu gehört die Restaurierung von Empore und Orgelgehäuse. Das Projekt soll bis Ende März 2017 abgeschlossen sein. Durch die neue Farbgebung nach historischen Befunden kommen sowohl die bislang vorhandenen als auch die wieder in die Kirche zurückgeführten historischen Ausstattungsstücke eindrucksvoller zur Geltung als bisher. In den 40 Jahren nach der letzten großen Innenrenovierung von 1976 waren Alterung und Abnutzung zuvor unübersehbar geworden.
Die Kirchbaustiftung unterstütze hier die Restaurierung des Orgelgehäuses. Außerdem werden die Restaurierung und der Wiedereinbau historischer geschnitzter Brüstungselemente auf der Orgelempore gefördert. Gesamtkosten 387.000. Förderung durch die Kirchbaustiftung: 36.000 Euro.
In der Kirchengemeinde Visbek-Langförden unterstützte die Kirchbaustiftung die Anschaffung einer größeren Orgel für die Emmaus-Kirche als Ersatz für ein kleines Orgelpositiv. Gesamtkosten 35.000 Euro, Förderung durch die Kirchbaustiftung: 13.000 Euro.
In der Kirchengemeinde Wilhelmshaven-Neuenende unterstützt die Kirchbaustiftung die Neugestaltung des Vorplatzes vor der St.-Jacobi-Kirche. Dazu gehört auch die Restaurierung der reizvollen barocken Toranlage. Gesamtkosten 54.000 Euro. Förderung durch die Kirchbaustiftung: 14.000 Euro.
In der Kirchengemeinde Goldenstedt wird die Restaurierung des historistischen Altarretabels in der Martin-Luther-Kirche gefördert. Gesamtkosten 6.000 Euro, Förderung durch die Kirchbaustiftung: 3.000 Euro.
In der Kirchengemeinde Ganderkesee unterstützte die Kirchbaustiftung die Erneuerung von zwei Glockenjochen in Eichenholz im Turm der St. Cyprian- und Cornelius-Kirche. Gesamtkosten 16.000, Förderung durch die Kirchbaustiftung: 6.000 Euro.
In der Kirchengemeinde Apen fördert die Kirchbaustiftung anlässlich des 60-Jahr-Jubiläums der Friedenskirche in Augustfehn den Ersatz der drei abgängigen Eisengussglocken durch hochwertigere und langlebigere Bronzeglocken einschließlich der zugehörigen Erneuerung des eisernen Glockenstuhles in Eichenholz. Gesamtkosten 67.000 Euro, Förderung durch die Kirchbaustiftung: 10.000 Euro.
Weitere Informationen zur Kirchbaustiftung finden Sie unter: www.kirchbaustiftung-oldenburg.de