Lob in den höchsten Tönen gab es bei der Ausstellung der Hardanger-Kunst am letzten Sonntag, 30. März, in der Ev. Familien-Bildungsstätte Wilhelmshaven. Kaum jemand egal ob Insider oder neugieriger Besucher konnte sich der Faszination entziehen, die von der Hardanger-Stickerei ausgeht, die dort präsentiert wurde. Es war aber auch eine besondere Auswahl, die allerhöchsten Qualitätsstandards genügen musste, erklärten die beiden Organisatoren Christa und Hayung Janssen.
Seit mehr als 20 Jahren treffen sich knapp 100 Frauen und Männer wöchentlich in zehn regelmäßigen Kursen. Seit rund sieben Jahren finden die Angebote in der Familien-Bildungsstätte sowie in drei Evangelischen Gemeindehäusern in Wilhelmshaven statt. Die Gruppen bilden inzwischen eine eingeschworene Gemeinschaft, bei der alle engagiert und liebevoll bei der Sache sind. Nach 14 Jahren Pause war dies die erste Ausstellung dieser Art im Nordwesten.
Überhaupt ist die Region Wilhelmshaven-Friesland die Hardanger-Hochburg in Deutschland schlechthin. Denn nirgendwo in diesem Land gibt es mehr Menschen, die diese nordische Volkskunst pflegen und damit am Leben erhalten, als hier. So konnten die rund 500 Besucherinnen und Besucher mehr als 350 Ausstellungsstücke bestaunen, von Tischdecken, Kissenbezügen, und Gardinen über Taufkleider, Wohnaccessoires und Puppen in Hardanger Tracht. Fast alles sind eigene Entwürfe, sagte Christa Janssen stolz. Allesamt wurden sie in den Kursen gefertigt.
Bei seiner Eröffnung bedankte sich der Leiter der Ev. Familien-Bildungsstätte, Rüdiger Schaarschmidt, bei allen Mitwirkenden und besonders bei Christa und Hayung Janssen. Ohne die beiden und ihre Arbeit wäre unserer Einrichtung um ein wichtiges Element ärmer. Schaarschmidt hob besonders das Miteinander in den Gruppen hervor, dass über das rein handwerkliche weit hinausgehe: Da ist die eine für die andere da, da tragen sich Menschen auch über persönlich schwere Zeiten hinweg. Deshalb passen diese Angebote auch sehr gut zu uns, denn gerade das soziale Miteinander ist uns in der Familien-Bildungsstätte besonders wichtig. Der Erlös des Tages von rund 3.000 Euro ging wie schon bei den Vorgängerausstellungen an die Kinderkrebshilfe.