Unter dem Motto Der größte Chor Oldenburgs fand zu Christi Himmelfahrt ein Abendmahlsgottesdienst in der Oldenburger St. Lamberti-Kirche statt, der musikalisch von elf Chören gestaltet wurde. Stimmgewaltig überzeugten die Oldenburger Chöre die Besucherinnen und Besucher des Himmelfahrtsgottesdienstes in der bis auf den letzten Platz besetzten St. Lamberti-Kirche. Tobias Götting, Kantor und Organist an der St. Lamberti-Kirche, sprach am Ende allen aus dem Herzen: Wir sollten dies öfter tun.
Am Himmelfahrtsgottesdienst wirkten mit: die Chöre der Auferstehungskirche, der Christuskirche, der Kreuzkirche, der Dreifaltigkeitskirche, der St. Johannis-Kirche Kreyenbrück sowie Laudamus te, der Lambertichor Oldenburg, der Chor für Geistliche Musik, die Kantorei St. Ansgari, der Nikolai-Singkreis und der Lukas-Chor. Die Chorleitung hatten Tobias Götting sowie der Landeskirchenmusikdirektor der oldenburgischen Kirche Johannes von Hoff.
In seiner Predigt zu Offb 1,4-8 betonte Pfarrer Dr. Ralph Hennings: Wir sollen nicht im Zweifel bleiben, wir brauchen uns nicht verlassen zu fühlen, wir haben vielmehr Grund zur Freude über den Gottessohn, der uns seine Liebe schenkt und uns zu Königinnen und Priestern macht.
Himmelfahrt gehöre sicher nicht zu den beliebten kirchlichen Festen, so Hennings. Viele Menschen wüssten auch nicht mehr zu sagen, was an diesem Tag gefeiert werde. Die Besucherzahlen der regulären Gottesdienste zu Himmelfahrt sprächen da eine deutliche Sprache.
In der Himmelfahrt gehe der Mensch Jesus von Nazareth zusammen mit dem Gottessohn in den Himmel ein, so Hennings. Von jetzt an ist Jesus von Nazareth vereint mit dem Gottessohn nicht mehr Zeit und Raum unterworfen. Er teilt mit dem Gottessohn die Existenzform Gottes, so wie der Gottessohn mit Jesus von Nazareth die Existenzform als Mensch geteilt hat. Der Abschied von den Jüngern, der Abschied von der Erde sei zumindest ein notwendiger Abschied. Ein auf Ewigkeit auf der Erde umhervagabundierender, auferstandener Jesus ist keine Alternative. Es ist gut so und also auch ein Grund, ein Fest zu feiern, dass der Weg des Gottessohnes von Ewigkeit her, über das Leben Jesu von Nazareth, Tod und Auferstehung zu Ende gegangen ist in der Himmelfahrt.
Am Himmelfahrtstag hätten die Menschen wirklichen Grund zu persönlicher Freude, denn sie erhielten drei Geschenke, so Hennings. Zum einen schenke der Sohn Gottes, der mit Jesus von Nazareth vereint im Himmel sei, den Menschen seine Liebe. Liebe sei immer ein Geschenk. Aber diese Liebe sei die Liebe Gottes, die den Menschen durch Gottes Sohn zuteilwerde. Das dürfte so ziemlich das größtmögliche Geschenk sein, das es überhaupt gibt, betonte Pastor Hennings.
Darüber hinaus erlöse der Sohn Gottes die Menschen von ihrer Schuld, von der bewusst getanen und von den Verhängnissen, in denen die Menschen leben müssten. Die alles zieht laut Hennings eine Status-Änderung nach sich. Ähnlich dem Lotto-Gewinner, der plötzlich Ansehen und viele, viele Freunde hat, werden wir durch das Geschenk von Gottes Liebe zu Königen und Priestern, den beiden höchsten Ständen, die die alte Zeit kannte. Wer Gottes Liebe als Geschenk empfängt, der ist kein Underdog mehr, keine Nummer im Getriebe der Welt, sondern er wird zu den am höchsten Angesehenen gezählt, weil der Höchste ihn liebevoll ansieht.