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„Die vielfältige Gnade Gottes – Von Vielfalt und Einigkeit“, unter diesem Titel stand der Familiengottesdienst in der Ev. Familienbildungsstätte (EFB) Oldenburg am Sonnabend, 8. Februar. Die Vielfalt zeigte sich schon bei den Besucherinnen und Besuchern: junge Familien, Seniorinnen und Senioren, Menschen aus aller Welt waren gekommen, um hier gemeinsam zu feiern.

 

„Diese Vielfalt begleitet uns im Alltag der Familienbildungsstätte“, betont Hiltrud Boomgaarden, Leiterin der EFB Oldenburg. „Gut 15 Prozent unserer Teilnehmenden haben fremd klingende Namen, 13 Kursleiterinnen und Kursleiter kommen aus anderen Ländern.“ Einige von ihnen nutzten im Gottesdienst die Gelegenheit, von ihren Erfahrungen in Deutschland zu berichten. Die Deutsch-Philippinin etwa, die sich beiden Herkunftsländern zugehörig fühlt und damit oft auf Unverständnis stößt, wie sie erzählt. Die aus Russland stammende Kursleiterin, deren Sohn Kinder aus ganz unterschiedlichen Nationen mit nach Hause bringt und damit das Leben der Familie um viele Erfahrungen und Sichtweisen bereichert. Die junge Mutter aus Polen, die ihre Tochter ganz selbstverständlich zweisprachig erzieht.

 

Auch musikalisch ging es auf eine Weltreise, mit Trommelklängen aus Togo, einer Schifffahrt in „Paule Puhmanns Paddelboot“ und sogar mit dem „Lobe den Herren“ auf Englisch, Französisch, Schwedisch und Polnisch.

 

Die Oldenburger Kreispfarrerin Ulrike Hoffmanngriff das Thema Vielfalt anhand des Briefs von Paulus an die Korinther auf. „Wir möchten uns gern zu Hause fühlen, bleiben gern unter uns und wollen alles so machen, wie wir es schon immer gemacht haben. Alles andere ist richtig Arbeit“, beschrieb sie den Gemütszustand der meisten Menschen. Für ein gutes Zusammenleben aber müsse man auch mal mutig sein, neugierig, und über sich selbst und seine Gewohnheiten lachen können. „Wenn man mal genau hinsieht, ist es durchaus lustig, dass Leute bei Kälte und Regen mit dem Bollerwagen losziehen und Grünkohl für die größte Köstlichkeit halten“, hielt sie den Oldenburgern den Spiegel vor.

 

Zum vierten Mal hatte die Familienbildungsstätte zum gemeinsamen Gottesdienst eingeladen. In jedem Jahr gestaltet ein anderer Fachbereich die kirchliche Feier und setzt dadurch ganz eigene Schwerpunkte. „Wir sind eine kirchliche Einrichtung, und auf dieses Profil legen wir Wert. Deshalb gehört der jährliche Gottesdienst unbedingt dazu“, erklärt Hiltrud Boomgaarden. Die Vorbereitung mit intensiven Gesprächen und der Einbeziehung von Akteuren, die sich sonst nicht unbedingt mit kirchlichen Themen befassten, sei sehr bereichernd.

 

In diesem Jahr hatte der Fachbereich Musik die Organisation übernommen, und sowohl die Trommelgruppe der Familienbildungsstätte als auch Kinderchor und Haarenchor waren an der Ausgestaltung beteiligt. Die Vielfalt der Musik sah Kreispfarrerin Hoffmann als ein ganz besonderes Zeichen der Vielfalt: „Jeder Musikstil hat eine andere Herkunft und eine ganz eigene Geschichte“, betonte sie.

 

Ein Beitrag von Anke Brockmeyer.

Mit Liedern aus ganz unterschiedlichen Kulturen trug der Haarenchor zum Gottesdienst bei. Fotos: ELKiO/Anke Brockmeyer
In „Paule Puhmanns Paddelboot“ ging der Kinderchor auf musikalische Weltreise.
Haarenchor
Alle Generationen trafen sich zum Familiengottesdienst, um gemeinsam zu feiern.
Mit Trommelklängen aus Togo wurde der Gottesdienst eröffnet.