„Die Menschen sind immer wieder erstaunt und überrascht, dass Kirche hier auf den LandTagenNord vertreten ist und finden das gut“, berichtete Pfarrer i.R. Dietrich Jaedicke, Projektleiter für das Kirchenzelt. Es mache deutlich, dass sich Kirche eben nicht hinter dicken Kirchenmauern verschließe, sondern auch da zu treffen sei, wo man was erleben könne. „Die Landtage ist eine ‚ErlebWasMesse‘, wie sie sich immer nennt.“, betonte Jaedicke. Und Oberkirchenrat Detlef Mucks-Büker, der am Freitag die Mittagsandacht im Kirchenzelt hielt, ergänzte: „Wir wollen ja auch eine heilsame Unterbrechung im Leben der Menschen sein.“
Das diesjährige Motto des Kirchenzeltes lautet: „Was beflügelt dich?“. Als Gesprächs-Einstieg hatte der Oldenburger Künstler Richard Grunwald wieder eine Postkarte mit Zeichnungen verschiedenster Flügel gestaltet. Gleichzeitig gibt es einen großen Garderobenständer mit verschiedenen Flügelmotiven zum Anziehen. Der „Flügelverleih“, wie Jugenddiakonin Sandra Bohlken ihn schmunzelnd bezeichnet, verbinde Kirche mit Humor und überrasche immer wieder. „Ich liebe es, wenn die Leute so völlig verstört ins Zelt gucken und fragen ‚Was geht denn da ab?‘“, berichtet sie. „Und wenn ich frage, ‚ Was beflügelt dich?‘ finde ich es spannend, was den Menschen als erstes in den Kopf kommt. Man ist so berührend schnell an allen Lebensthemen dran und das schätze ich an dieser Aktion.“
Für Dietrich Jaedicke ist es eine Mut machende Aktion. „Die Menschen blicken sehr sorgenvoll auf die Zukunft, die großen Themen mit Krieg und mit Klimaveränderung und was nicht alles ist. Und ich möchte ihnen gerne Mut machen. Möchte ihnen deutlich machen Gott verleiht Flügel. Er gibt uns Mut, weil er eine Zukunft für uns bereitet. Er führt uns letztlich zu einem guten Ziel, erhält und trägt uns. Er birgt uns unter seinen Flügeln. Das möchte ich gerne den Menschen hier durch das, was wir hier anbieten, vermitteln.“
Erstmalig in die Planung des Kirchenzeltes ist in diesem Jahr Christiane Geerken-Thomas, Kreispfarrerin des Kirchenkreises Wesermarsch, eingestiegen. Die Wesermarsch sei ja ein ländlich geprägter Kirchenkreis in direkter Nachbarschaft. Und auch das Thema Landwirtschaft sei ein Thema, „was für uns als Kirche wegen der Nachhaltigkeit interessant ist und wo wir manchmal auch Spannung haben.“ Deshalb seien die Landtage ein guter Ort, um miteinander ins Gespräch zu kommen.
Noch drei weitere Tage dauert die Landtage Messe: Samstag, Sonntag und Montag, kann das Kirchenzelt wieder in der Zeit von 9 bis 18 Uhr besucht werden, Bänke laden zum Verweilen ein. Wie gewohnt stehen im Kirchenzelt Mitarbeitende, Pastorinnen und Pastoren sowie Ehrenamtliche für Begegnung und Gesprächen rund um die Kirche zur Verfügung. Und selbstverständlich ist der beliebte Kirchturm zum Ziehen von Segenssprüchen auch wieder mit dabei.
An allen Messetagen werden unter dem Motto „Eenfach mol tohören – Punkt 12 im Kirchenzelt“ mittags um 12 Uhr Andachten gefeiert, die von Posaunenchören aus der Region begleitet werden. Am Sonntag, 20. August, und am Montag, 21. August, werden die Andachten in plattdeutscher Sprache gehalten. Das wird besonders gern von vielen Menschen aus dem ländlichen Bereich wahrgenommen.