Diese Gottesdienste wecken in Pastor Erinnerungen an seine Heimat Sidney in Ohio (USA). 1975 kam er als Austauschpastor, vermittelt durch den in Genf (Schweiz) ansässigen Lutherischen Weltbund, nach Deutschland. Er verliebte sich, heiratete und wurde im Oldenburger Land ansässig. Dankbar ist er vor allem Margaret Hollwege, die 1991 den Anstoß für die englischsprachigen Weihnachtsgottesdienste gab. Seit 1970 lebt die gebürtige Engländerin in Deutschland und insbesondere in der Weihnachtszeit überkam sie Heimweh, vermisste auch sie die traditionellen englischen Weihnachtslieder. War Pastor Eckhart vor 20 Jahren noch skeptisch, ob ein Weihnachtsgottesdienst in englischer Sprache angenommen würde, so sind die bis zu 600 Gottesdienstbesucher ein Beleg für den großen Erfolg.
Das Team um Pastor Eckhart hat auch in diesem Jahr den traditionellen Gottesdienst mit viel Liebe und Engagement vorbereitet. Musikalisch wurde er von Mona und Martin Hohls aus Verden und von Joanne Meißner aus Hude gestaltet. Trotz des winterlichen Wetters und spiegelglatter Strassen sitzen am Sonntagabend, 19. Dezember, rund 500 Gottesdienstbesucher in der Ohmsteder Kirche (Rennplatzstraße) und singen sichtlich bewegt Oh, Come, All ye Faithful, Away in a Manger und Joy to the World.
Die Botschaft der Engel an die Hirten, dass der Retter geboren sei, ist für Pastor Eckhart ein Geschenk an die ganze Menschheit. Gott sei durch die Geburt Jesu in die Mitte des alltäglichen Lebens der Menschen gekommen. Was für die Hirten ein großer Widerspruch gewesen sein muss, so Eckhart in seiner Weihnachtspredigt, dass Gottes Sohn als Säugling in einer Kippe liegend zur Welt gekommen sei, ist für ihn die eigentliche Weihnachtsbotschaft. Gott teilt mit uns unser Menschsein vom Anfang bis zum Ende. Er kennt unsere Ängste und Sorgen, weil er sie selbst erlebt hat nicht aus der sicheren Entfernung vom Himmel aus, sondern als Mensch in dieser Welt, geradeso wie einer von uns.
Der Oldenburger Bischof Jan Janssen dankte in seinem Grußwort aus Anlass der 20-jährigen Tradition der englischsprachigen Weihnachtsgottesdienste Pastor Eckhart und seinem Team für ihr herausragendes Engagement. Das besondere Geschenk der verschiedenen Sprachen und Kulturen stelle keine Gefahr dar, sondern sei ein ganz besonderes Zeichen für den großen Reichtum des christlichen Glaubens.
Nach dem Gottesdienst traf sich die Gemeinde im Gemeindehaus der Ohmsteder Kirche, um die fröhliche englischsprachige Tradition fortzusetzen. Die Organisatoren sehen in dieser Tradition gemeinsamer Gottesdienste einen wichtigen Beitrag zur Integration in Oldenburg und Umgebung.