An der 10. Vollversammlung des Ökumenischen Rats der Kirchen (ÖRK), die vom 30. Oktober bis 8. November im südkoreanischen Busan tagt, wird der Bischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Oldenburg, Jan Janssen, als Mitglied der EKD-Delegation teilnehmen.
Unter dem Motto: "Gott des Lebens, weise uns den Weg zu Gerechtigkeit und Frieden" stehen auf der Vollversammlung das ganze Spektrum ökumenischer Fragen zur Debatte. Dieses machen drei Unterthemen deutlich:
- Gemeinsames Leben im Glauben: Einheit und Mission
- Gemeinsames Leben in der Hoffnung: Für Gerechtigkeit, Frieden und Versöhnung.
- Gemeinsames Leben in der Liebe: Für eine gemeinsame Zukunft.
Für Bischof Janssen, der zugleich Vorsitzender des Evangelischen Missionswerkes (EMW) ist, wird die neue Erklärung des ÖRK zu Mission und Evangelisation eine zentrale Rolle spielen. Das neue Dokument mit dem Titel "Gemeinsam für das Leben: Mission und Evangelisation in sich wandelnden Kontexten" dokumentiere eine Mission "in der Haltung des Respekts, den das Evangelium gebietet", so Janssen.
Vollversammlung von 349 Mitgliedskirchen
Im Ökumenischen Rat der Kirchen haben sich 349 Kirchen mit weltweit rund 550 Mio. Gläubigen zusammengeschlossen. Mitglieder sind fast alle evangelischen, orthodoxen, anglikanischen, alt-katholischen und altorientalischen Kirchen. Die römisch-katholische Kirche ist nicht Vollmitglied, außer in der Abteilung Glaube und Kirchenverfassung. Mit der römisch-katholischen Kirche bestehen langjährige intensive Arbeitsbeziehungen auf unterschiedlichen Ebenen. In jüngster Zeit verstärkt sich auch die Zusammenarbeit mit den Pfingstkirchen, die vor allem in Afrika, Asien und Südamerika viele neue Mitglieder gewinnen. Die Vollversammlung tritt alle acht Jahre zusammen.
Die EKD-Delegation wird von Auslandsbischof Martin Schindehütte geleitet. Ihr gehören die Bischöfe Martin Hein (Kassel), Heinrich Bedford-Strohm (München) und Jan Janssen (Oldenburg) an, Expertinnen und Experten aus den 20 EKD-Gliedkirchen, sowie junge Delegierte wie die 19jährige Abiturientin Ruth-Daniela Kayßer aus der Landeskirche Kurhessen-Waldeck.
Neben den 760 Delegierten der Mitgliedskirchen werden Hunderte von Experten, Vertreter der großen internationalen Hilfswerke (z.B. Brot für die Welt) in Busan erwartet. Darüber hinaus werden zahlreiche Christen aus Korea und aus aller Welt anreisen, um die Diskussionen in dem riesigen Kongresszentrum in Busan mitzuerleben.
Linktipp: Die Missionserklärung ist abrufbar unter http://archived.oikoumene.org/de/dokumentation/documents/oerk-kommissionen/weltmission-und-evangelisation/gemeinsam-fuer-das-leben-mission-und-evangelisation-in-sich-wandelnden-kontexten.html