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Passend zum Internationalen Frauentag am 8. März ist der erste Atlas zur Gleichstellung von Frauen und Männern in der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) erschienen. Der Atlas wurde vom Studienzentrum der EKD für Genderfragen in Kirche und Theologie in Kooperation mit der Konferenz der Frauenreferate und Gleichstellungsstellen in den Landeskirchen der EKD herausgegeben.

 

1989 hatte die EKD-Synode in Bad Krozingen beschlossen, die ausgewogene Repräsentanz von Männern und Frauen in kirchlichen Gremien anzustreben. Die Synode des Bundes der evangelischen Kirchen in der DDR fasste ein Jahr später in Leipzig ähnliche Beschlüsse. Aus Anlass des 25-jährigen Jubiläums dieser Beschlüsse stellte Simone Mantei vom Studienzentrum für Genderfragen die Ergebnisse des Gleichstellungsatlasses im November 2014 bei der EKD-Synode in Dresden vor. Der EKD-Ratsvorsitzende Heinrich Bedford-Strohm würdigte die Möglichkeiten der vertieften Analyse, die der Atlas eröffnet. Überrascht habe ihn, wie vielfältig sich die Situation in den einzelnen Landeskirchen schon auf den ersten Blick darstelle. „Möge der Atlas vielfach genutzt werden, um dem Ziel einer gleichberechtigten Gemeinschaft von Frauen und Männern in der Kirche noch ein Stück näher zu kommen“.

 

Nunmehr steht der Atlas den Gliedkirchen zur Weiterarbeit zur Verfügung. Neben den Daten zu „Wer leitet die Kirche“ wurde auch die Verteilung von Männern und Frauen bei den Beschäftigten in Kirche und Diakonie untersucht, z. B. der Anteil der Frauen im Pfarramt. Die Präses der EKD-Synode Irmgard Schwaetzer zeigte sich vom Ergebnis überrascht: „Gefühlt hatten wir den Eindruck, dass inzwischen mehr Pfarrerinnen als Pfarrer in der evangelischen Kirche Dienst tun. Realität ist, dass unter den Ordinierten 33 Prozent Frauen sind – immerhin.“

 

„Der Atlas bietet eine gute Datengrundlage, um die Beteiligung von Frauen und Männern in unserer Kirche genauer in den Blick zu nehmen und zu diskutieren“, so Gabriele Rüsch-Tillmanns, die Gleichstellungsbeauftragte der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg. „Es gilt nun in den entsprechenden Gremien zu hinterfragen, was die Daten im einzelnen bedeuten und ob kirchenpolitische Schlüsse daraus zu ziehen sind?“. Zur Beschäftigung mit diesen Fragen möchte der Atlas, der in Kürze den oldenburgischen Synodalen zur Verfügung stehen wird und sich am Format des Gleichstellungsatlasses des Bundes orientiert, einladen.

 

Weitere Informationen wie auch den Gleichstellungsatlas der EKD zum Download finden Sie online unter: www.ekd.de/aktuell/edi_2015_03_08_gleichstellungsatlas.html