Am 28. August entscheidet das ghanaische Verfassungsgericht über den Einspruch der Opposition anlässlich der Präsidentschaftswahlen im Dezember letzten Jahres. Das äußerst knappe Wahlergebnis hatte Anlass zu Zweifeln an der korrekten Stimmenauszählung gegeben.
Unter dem Eindruck dieser mit Anspannung erwarteten Bekanntgabe stand auch die 5. General Assembly (Synode) der Evangelical Presbyterian Church, der ghanaischen Mitgliedskirche der Norddeutschen Mission, in der vergangenen Woche. Der leitende Theologe, Moderator Francis Amenu, bekräftigte daher insbesondere die große Verantwortung und den Einsatz der Kirche für Frieden im Land.
Der Generalsekretär der Norddeutschen Mission, Hannes Menke, unterstrich während der Versammlung das fortlaufende Engagement des Missionswerkes vor allem für kirchliche Versöhnungsarbeit, nachhaltige Entwicklungsprojekte und bei der Unterstützung der theologischen Aus- und Fortbildung.
Außerdem ermutigte die General Assembly die Kirchenleitung zu weiteren Gesprächen mit der Global Evangelical Church. Diese hatte sich in den 1980er Jahren aufgrund von Differenzen in der Glaubenspraxis abgespalten. Ziel der Gespräche ist die Beilegung zahlreicher auch juristischer Auseinandersetzungen, zum Beispiel über die Besitzverhältnisse von Kirchengebäuden.
Deutlich zu spüren war das historische Bewusstsein und die ökumenische Verbundenheit, berichtete Hannes Menke. So schlug die Synode vor, einen jährlichen Gedenktag dem ersten Missionar Lorenz Wolf zu widmen, der 1847 in Ghana seine Arbeit aufnahm. Dieser Tag könne sowohl innerhalb der Evangelical Presbyterian Church als auch bei den anderen Mitgliedskirchen der Norddeutschen Mission begangen werden.
Die Kollekte des Eröffnungsgottesdienstes der Synode war als sichtbares Zeichen der Solidarität zu einem Drittel für die Flutopfer in Deutschland bestimmt.
Baumpflanzaktion
Im Anschluss an die Eröffnung wurde im Rahmen des internationalen ökumenischen Projekts "Luthergarten ein Baum gepflanzt. Vor einem Jahr waren Vertreter der Evangelical Presbyterian Church nach Wittenberg gereist, um dort im Luthergarten einen Baum zu pflanzen.
Weltweites ökumenisches Projekt Luthergarten
Wenn im Jahr 2017 weltweit des Wittenberger Thesenanschlags vor 500 Jahren gedacht wird, soll die Erinnerung an die Anfänge der Reformation bereits kräftige Wurzeln geschlagen haben. Seit Beginn der Luther-Dekade 2008 werden in Wittenberg nach und nach 500 Bäume gepflanzt, die im Stadtbild als grüne Monumente für 500 Jahre lebendige Reformation wachsen und gedeihen sollen.
Ein Teil dieser Bäume steht im Park "Luthergarten, der in den Wittenberger Wallanlagen als lebendiges Denkmal an den Ausgangspunkt der Reformation in Wittenberg erinnern und gleichzeitig über die Stadt hinaus weisen soll. Kirchen aus aller Welt und aller Konfessionen sind eingeladen, die Patenschaft für einen der 500 Wittenberger Bäume zu übernehmen und parallel dazu einen Baum im Bereich ihrer Heimatkirche zu pflanzen.
Initiator des Projekts ist der Lutherische Weltbund (LWB) in Genf, an der Umsetzung beteiligen sich das Deutsche Nationalkomitee des Lutherischen Weltbundes (DNK/LWB), die Vereinigte Evangelisch-Lutherische Kirche Deutschlands (VELKD) und die Lutherstadt Wittenberg.