„Ich bin infiziert“, lacht Karola Schmelz-Höpfner, sie begeistert gemeinsam mit ihrem Team zurzeit 29 Jugendliche und junge Erwachsene im Alter von 13 bis 27 Jahren. Die Popkantorin des Kirchenkreises Delmenhorst/Oldenburg Land der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg und Sarina Lal, Popkantorin der oldenburgischen Kirche, verantworten die jährliche „Musikwerkstatt young“ und die „Musikwerkstatt 18+“.
Mit dabei sind weitere zehn professionelle und ehrenamtliche Musikpädagoginnen und Musikpädagogen, die eine Woche lang vom 4. bis zum 10.04.22 in den Osterferien mit den jungen Leuten proben, musizieren, singen und jammen. Das Musikprojekt der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg ist sehr beliebt, es findet seit vielen Jahren statt. Schon 2017 feierte die Musikwerkstatt ihr 30-jähriges Bestehen.
Karola Schmelz-Höpfner startete selbst als Teilnehmerin 1999 und ist seitdem immer dabei. So wie ihr geht es vielen der Teilnehmenden und Teamerinnen und Teamern. Mit der Idee starteten Pastoren und Pastorinnen 1988, damals auf der Insel Wangerooge, erzählt der langjährige Teamer Helmut Reuter. Der Musiker und Musikdozent spielt und unterrichtet in verschiedenen Formationen. „Musik hält jung und macht viel Spaß“, weiß er aus eigener Erfahrung.
Sieben Tage lang sind Teilnehmende und Betreuende in dieser Woche bei guter und leckerer Verpflegung im Internationalen Jugendprojekthaus (IJP) Oldenburg untergebracht. Die Proben und Workshops finden vor- und nachmittags in den Räumen des Neuen Gymnasiums (NGO) an der Alexanderstraße in Oldenburg statt.
Das professionelle Team, bestehend aus Instrumental- und Vocal-Coaches, übt tagsüber in verschiedenen Bandworkshops (Mottos u.a. „Best of Bond-Songs“, „Gospel&Soul“, „Kurt Cobain meets Billie Eilish“, etc.) Songs und Instrumentalstücke, alle mitgebrachten Instrumente sowie die eigenen Stimmen werden eingesetzt.
Gemütlich wird es immer abends, wenn alle zusammen im Pop- und Gospelchor singen und anschließend im Musikcafé noch nach Herzenslust jammen oder einfach nur zuhören. Dazu gibt’s Groove-Training, Gesangsbetreuung und eine extra Dosis Input für Instrumente von den Coaches bei den Instrumental-Clinics.
Die Wiederholungsrate der jungen Teilnehmenden ist hoch, doch sind in diesem Jahr auch wieder neue Interessierte dabei. Ricarda aus Oldenburg meldete sich bereits im vergangenen Jahr an, leider fiel die Werkstatt wegen Corona aus. „In diesem Jahr legte meine Familie „extra“ unseren Urlaub so, dass die Teilnahme möglich war“, verrät Ricarda. Ihre Freundin Sophia ist ebenso begeistert, denn hier kann sie viel Akustisches lernen. Miriam fand die Ferienwoche in den Sozialen Medien, sie und ihre Schwester meldeten sich sofort an. „Schon am zweiten Tag war für uns klar, dass wir auch im kommenden Jahr wieder mitmachen“, ist sich Miriam sicher.
Wochenabschluss mit Konzerten und After-Show-Party
Die erlernten Musikstücke, Soli und Gruppenauftritte werden natürlich der Öffentlichkeit präsentiert. Ein großer Chor aus allen Teilnehmenden wird sicher begeistern. Am Freitag werden die Musikgruppen um 18:00 Uhr in der Versöhnungskirche in Oldenburg auftreten. Der musikalische Musik-Gottesdienst unter dem Motto: „Dein Leben als Star“ wird von Jugenddiakonin Jule Henser geleitet.
Zu einem Festival und Abschlusskonzert im Neuen Gymnasium (Alexanderstraße 90, Oldenburg) wird Samstag, 9. April, eingeladen. Beginn ist um 19:00 Uhr.
Der Eintritt ist jeweils frei.
Förderverein unterstützt Projekt
Karola Schmelz-Höpfner weist auf einen neu gegründeten Förderverein hin, denn „Das Projekt muss unbedingt bestehen bleiben.“ Der Antrag auf Förderung läuft. Ebenso wie ein Antrag auf Förderung beim Niedersächsisches Aktionsprogramm „Startklar in die Zukunft“. Mit dem Aktionsprogramm „Startklar in die Zukunft“ werden Kinder und Jugendliche bei der Bewältigung der Auswirkungen der Corona-Pandemie unterstützt. Daher ist die Teilnahme in diesem Jahr kostenfrei.
Projekt des Popkonzepts
Die Musikwerkstatt ist ein Projekt des Popkonzepts der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg. Ziel ist es, Jugendliche in ihrer Entwicklung zu fördern, positive Lebensbedingungen für junge Menschen zu schaffen und „die unterschiedlichen Lebenslagen von Mädchen und Jungen zu berücksichtigen, Benachteiligungen abzubauen und die Gleichberechtigung von Mädchen und Jungen zu fördern.“ (KJHG § 9) Die Musikwerkstatt vermittelt jungen Menschen grundlegende Fähigkeiten in der Bandarbeit und unterstützt sie dabei, „die Musik als persönliche Ausdrucksform zu nutzen und sich gleichzeitig miteinander kommunizierend als Teil der Gruppe zu erleben“.
Hinter dem Projekt stehen die Popkantoren der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg mit einem Team aus ehrenamtlichen und professionellen Musikerinnen und Musikern sowie Musikpädaginnen und -Musikpädagogen. „Wir wollen Popularmusik in der Kirche weiter bekannt machen und mithelfen, dass sie selbstverständlicher Bestandteil des Gemeindelebens und der Gottesdienste werden kann,“ sagt Popkantorin Karola Schmelz-Höpfner.
Weitere Informationen finden Sie unter: www.musikwerkstatt.org
Ein Beitrag von Bärbel Romey.