Die evangelischen Kirchengemeinden in der Stadt Oldenburg haben sich am Freitag, 17. März, besorgt über die gesellschaftspolitische Entwicklung der letzten Monate geäußert. In einer gemeinsamen Stellungnahme rufen die Gemeinden ihre rund 80.000 Mitglieder und alle Bürgerinnen und Bürger der Stadt Oldenburg auf, sich gegen die sich ausbreitende Lethargie zu wenden und aktiv für ein Miteinander einzutreten. Sie wollten nicht länger schweigen, sondern deutlich Position beziehen, so die Kirchengemeinden.
Dr. Dieter Thierfeld aus der Kirchengemeinde Ofen und Dr. Jobst Seeber aus der Kirchengemeinde Oldenburg, die die Erklärung am Freitag vorstellten, betonten, dass sich dieser Aufruf auch auf das Alltagsgeschehen beziehe. „Hier ist inzwischen oftmals ein Abstumpfungsprozess erkennbar: Wenn nicht mehr darüber nachgedacht wird, warum der Briefkasten des alten allein lebenden Nachbarn überquillt. Wenn niemand der Rollstuhlfahrerin vor dem Bus hilft. Oder wenn keiner widerspricht, als die Schülerin aus Syrien aufgefordert wird, doch schnellstmöglich dorthin zurückzugehen“, so die beiden Gemeindevertreter.
Die evangelischen Kirchengemeinden in der Stadt Oldenburg wollen sich gegen eine solche Haltung für eine respektvolle und vertrauensvolle Begegnung von Menschen in all ihrer Unterschiedlichkeit einsetzen. Im Gemeindealltag werde das immer wieder als Bereicherung empfunden.