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„Die Würde des Menschen ist und bleibt unantastbar. Jeder Mensch hat auch an seinem Lebensende ein Recht auf ein selbstbestimmtes Leben.“ Diese Ansicht vertrat jetzt die Ärztin Prof. Dr. Sylvia Kotterba auf der Kreissynode des Evangelisch-lutherischen Kirchenkreises Ammertland in Elisabethfehn. Dabei sprach sie sich gegen die Einführung einer Sterbehilfe in Deutschland aus.

 

„Wir brauchen keine Mitwirkung des Arztes bei der Selbsttötung. Es gibt heute viele Möglichkeiten, einem Menschen die letzte Phase seines Lebens so angenehm wie möglich zu gestalten.“ Dabei nannte sie die Seelsorge als unverzichtbares Element bei der Betreuung von sterbenden Menschen: „Weil hier die letzten Fragen des Lebens beantwortet werden wollen.“

 

Sylvia Kotterba, die unter anderem als Palliativmedizinerin und Chefärztin in Leer tätig ist, war eine der Referentinnen zum Schwerpunktthema der Synode. „Das christliche Menschenbild, die Debatte um die Sterbehilfe und der Gedanke der Hospizbewegung“. Mit ihrem Beitrag und den Vorträgen von Krankenhauspastorin Imke Hinrichs und Christiane Schierholz, Koordinatorin im Hospizdienst Ammerland, bekamen die Synodalen einen aktuellen und umfassenden Überblick zum Thema.

Die 5. Tagung des Kirchenparlaments hatte mit einem Gottesdienst in der Christuskirche begonnen, der von Pastorin Wiebke Perzul gehalten wurde. Anschließend begrüßte Kreispfarrer Lars Dede die Synodalen und gab satzungsgemäß einen umfangreichen Tätigkeitsbericht zum Stand der kirchlichen Arbeit in den zehn Kirchengemeinden des Ammerlandes.

 

Es zeige sich, so der Kreispfarrer, dass Pfarrstellen nicht mehr so leicht zu besetzen seien wie früher. Das habe viele Gründe und stelle die Kirche vor große Herausforderungen. „Ich bin aber zuversichtlich, dass wir unsere freien Pfarrstellen in Ocholt, Süddorf und der Klinikseelsorge in Westerstede in absehbarer Zeit besetzen können. Bis dahin steht Pfarrer Hans-Gerd Fritsche für Vertretungsdienste zur Verfügung.“

Demnächst wird sich die Kreissynode auch mit der Seelsorge in den Altenpflegeeinrichtungen beschäftigen. Hierfür sind zwei halbe Pfarrstellen vorgesehen. Oberkirchenrätin Annette-Christine Lenk überbrachte den Synodalen ein Grußwort des Oberkirchenrates, bevor Lars Dede zusammen mit Peter Tobiassen, Leiter des Evangelischen Bildungswerkes Ammerland, die geplante Veranstaltungsreihe „Reformation - Bild und Bibel“ vorstellte, die bereits am kommenden Dienstag an der Kapelle in Vreschen-Bokel beginnt.

 

Hier wird das Gotteshaus mit einem QR-Code ausgestattet, der mittels Smartphone Informationen zur Gemeinde und zum Gebäude „mit einem Click“ zugänglich macht. Diese Veranstaltungsreihe mit vielen Vorträgen und Aktionen ist, so Kreispfarrer Lars Dede, „ein Leuchtturmprojekt, das über die Grenzen unseres Kirchenkreises hinaus ausstrahlt.“ 

 

Im Blick auf das Leben im Kirchenkreis dankte Kreispfarrer Lars Dede den vielen engagierten ehren- und hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, aber auch den Gemeindegliedern. Die nächste Kreissynode findet am 7. November in  Edewecht statt.

 

Ein Beitrag von Pastor Bernd Göde.

 

Kompetent besetzt war das Referententeam zum Schwerpunktthema der Kreissynode in Elisabethfehn „Das christliche Menschenbild und seine Bedeutung für die Frage nach dem Ende des Lebens“: (von rechts) Krankenausseelsorgerin Imke Hinrichs, Prof. Dr. Sylvia Kotterba, Kreispfarrer Lars Dede und Christiane Schierholz, Koordinatorin im Hospizdienst Ammerland e. V. Foto: Bernd Göde
Kompetent besetzt war das Referententeam zum Schwerpunktthema der Kreissynode in Elisabethfehn „Das christliche Menschenbild und seine Bedeutung für die Frage nach dem Ende des Lebens“: (von rechts) Krankenausseelsorgerin Imke Hinrichs, Prof. Dr. Sylvia Kotterba, Kreispfarrer Lars Dede und Christiane Schierholz, Koordinatorin im Hospizdienst Ammerland e. V. Foto: Bernd Göde