Zum Hauptinhalt springen

Es war im Jahr 1717, die Nacht von Heiligabend auf den ersten Weihnachtsfeiertag, als sich in Friesland und Wilhelmshaven eine unvorstellbare Naturkatastrophe ereignete, die unzähligen Menschen das Leben kostete und jahrelange Not mit sich bringen sollte. Eine riesige Sturmflut begrub ganze Landstriche unter sich, tausende von Menschen kamen zu Tode, andere verloren alles, was sie hatten. Diese Katastrophe geschah vor 300 Jahren. Daran soll jetzt gedacht werden, eine große Wanderausstellung und zahlreiche begleitende Aktionen sind geplant.
  
Die „Akademie Dangast – Kunst und Natur“ nahm die Naturkatastrophe, die vor 300 Jahren geschah zum Anlass, die Initiative für ein Gedenken rund um den Jadebusen und darüber hinaus zu ergreifen. Dazu wurden verschiedene Fachleute und kirchliche Mitarbeiter ins Boot geholt. Auffällig sei nämlich, dass die Geschichte rund um die Weihnachtsflut vor allem von Pastoren niedergeschrieben und damit weitergegeben wurde, sagte Pfarrer im Ruhestand Frank Klimmeck, der früher in Cäciliengroden tätig war und der nun zum Pressegespräch geladen hatte.  
  
Gemeinsam mit den Pastorinnen Meike von Fintel (Heppens), Mareike Heitmann (Neuende), den Pastoren Jörg Zimmermann (Sande-Cäciliengroden) und Tom-Oliver Brok (Varel) sowie dem Kirchenältesten und Heimatforscher Walter Fleischauer (Neuende) stellten die Kuratoren der Wanderausstellung Michael Remmers, Klaas-Heinrich Peters und Michael Recke das Programm vor, das von den Förderern Dr. Michael Brandt von der Oldenburgischen Landschaft, Eilt-Onno Garlichs vom III. Oldenburgischen Deichband, Sigrid Rakow von der Gewässerstiftung des Oldenburgisch-Ostfriesischen Wasserverbandes und von Klaus Blum von der LzO-Stiftung sehr gelobt wurde.
  
Der Reigen der Gedenkveranstaltungen wird am Dienstag, 5. Dezember, um 17.17 Uhr im Weltnaturerbeportal, Edo-Wiemken-Straße 61 in Varel-Dangast eröffnet. Hier ist erstmals die Wanderausstellung zu sehen, in der auf 20 großen Tafeln unter anderem mit Original-Kartenmaterial die schrecklichen Ereignisse dokumentiert sind. Außerdem werden auch etliche Personen vorgestellt, unter anderem Albert Brahms aus Sande und Anton Günther von Münnich aus Neuenhuntorf, die mit der Beseitigung der Folgen beschäftigt waren. Den Eröffnungsvortrag hält Hans-Heinrich Schrievers vom III. Oldenburgischen Deichband, außerdem spricht Michael Clemens aus Neustadtgödens, der ein Nachfahre von Pastor Jansen aus Wilhelmshaven-Neuende ist, eine Gemeinde, die sehr schwer betroffen war. Im Anschluss bleibt die Ausstellung hier bis zum 14. Januar und wandert dann bis zum Mai 2018 durch verschiedene Kirchengemeinden.  


Termine und Orte der Ausstellung und der Aktivitäten

Dangast / Varel, Weltnaturerbeportal:
5. Dezember, 17.17 Uhr: Eröffnung der Wanderausstellung „300 Jahre Weihnachtsflut – die verheerende Sturmflut von 1717 kam in der Christnacht“
Die Ausstellung bleibt bis zum 14 Januar hier
25. Dezember, 17.17 Uhr: Gedenkgottesdienst und Gedenk-Läuten
  
Wilhelmshaven-Heppens:
2. Dezember bis 14. Januar: Kunstinstallation „Wenn die Flut kommt“ in Kooperation mit Schulen und dem Künstler Hartmut Wiesner, Eröffnung 2. Dezember, 19 Uhr
3. Dezember, 10 Uhr: Eröffnungsgottesdienst der 59. Brot-für die-Welt-Aktion: „Wasser – Segen und Fluch“
23. Dezember: 18.30 Uhr und 20.30 Uhr Preview Weihnachtstheater „Wie Maria auf die Arche kam“
26. Dezember, 17.17 Uhr: Gedenkgottesdienst mit Pfarrer Jan Janssen
10. Januar, 19.30 Uhr: Vortrag „Weihnachtsflut 1717“ von Dr. Stefan Krabath, niedersächsisches Institut für Küstenforschung
14. Januar, 18 Uhr: Orgelmusik, Historisches und Lyrik zum Abschluss der Veranstaltungsreihe
Ausstellung vom 7. März bis 18. März in Heppens
  
Sande:
25. Dezember, 10 Uhr: Gedenkgottesdienst mit Kreispfarrer Christian Scheuer
  
Cäciliengroden:
Ausstellung vom 17. Januar bis 4. Februar, Eröffnung am 17. Januar um 19.30 Uhr, Vortrag Klaas-Heinrich Peters „Die Weihnachtsflut 1717 – ein einmaliges Ereignis?“
28. Januar, 10 Uhr: Gedenkgottesdienst
30. Januar, 19.30 Uhr: Vortrag und Gespräch: „Wie kann Gott so etwas zulassen?“, mit Pastor Jörg Zimmermann
  
Neuende:
28. Januar, 17 Uhr: Gedenkgottesdienst
Ausstellung vom 21. Februar bis 4. März
  
Horumersiel:
Ausstellung vom 7. Februar bis 18. Februar im Paul-Gerhard-Haus
  
Sillenstede:
29. Dezember, 20 Uhr: Musikalische Erinnerung
  
St. Joost:
10. Januar, 19 Uhr: Vortrag „Die Weihnachtsflut 1717“ von Pastor i.R. Johannes Rieper
  
Eckwarden:
26. Dezember, 10 Uhr Gedenkgottesdienst in der Lamberti-Kirche

  
Langwarden:
Ausstellung vom 19. April bis 6. Mai
  
Emden:
Ausstellung vom 12. Dezember bis 10. Januar in der Johannes a Lasco Bibliothek.
Die Ausstellung wandert zudem nach Aurich, ein Termin steht allerdings noch nicht fest.

Annette Kellin

Die Kuratoren einer Wanderausstellung zur Weihnachtsflut (vorne von links) Klaas-Heinrich Peters, Michael Remmers und Michael Recke mit Pastor i.R. Frank Klimmeck und weiteren Aktiven bei der Vorstellung der Aktivitäten rund um das Gedenken zur Weihnachtsflut. Foto: ELKiO/Annette Kellin
Die Kuratoren einer Wanderausstellung zur Weihnachtsflut (vorne von links) Klaas-Heinrich Peters, Michael Remmers und Michael Recke mit Pastor i.R. Frank Klimmeck und weiteren Aktiven bei der Vorstellung der Aktivitäten rund um das Gedenken zur Weihnachtsflut. Foto: ELKiO/Annette Kellin