Am Freitagabend, den 9. November, kamen die 60 Synodalen des Ammerländer Kirchenparlamentes im Haus Feldhus in Bad Zwischenahn zur diesjährigen Herbstsynode zusammen.
Im Anschluss an den Gottesdienst in der St.-Johannes-Kirche, mit dem die Synode eröffnet wurde, begrüßte Kreispfarrer Lars Dede die Delegierten aus den zehn Ammerländer Kirchengemeinden zur letzten Sitzung der aktuellen Legislaturperiode und gab seiner Freude über den Besuch des Oldenburger Bischofs, Jan Janssen, Ausdruck.
Bischof Jan Janssen nahm in seinem Grußwort Gedanken der Predigt des Kreispfarrers aus dem Eröffnungsgottesdienst auf und erinnerte gerade vor dem Hintergrund der Geschichte des 9. Novembers daran, dass Mitmenschlichkeit und Wachsamkeit zu den wesentlichen Aufgaben der Kirche gehörten.
Außerdem blickte er zurück auf den Zukunftskongress der Oldenburgischen Kirche vom Juli diesen Jahres. Jetzt komme es darauf an, die Impulse, die hier gesetzt wurden, zu sichten und aufzunehmen und die nötigen Konsequenzen daraus zu ziehen.
Zum Abschluss dankte der Bischof den Kreissynodalen für die Ausübung ihres für die Kirche so wichtigen Amtes: Sie hätten ihr Amt gut ausgefüllt und das Vertrauen der Menschen in den Gemeinden des Ammerlands, die sie gewählt haben, nicht enttäuscht. Um die Zukunft der Kirche sei ihm nicht bange, denn in ihr sei Gottes Geist am Wirken.
Kreispfarrer Lars Dede blickte in seinem Jahresbericht auf die Arbeit im Kirchenkreis in den Monaten seit der letzten Synode im Mai zurück und dankte allen Mitarbeitenden für die geleisteten Dienste.
Besonders hob er hervor, dass es gelungen sei, die neue Landeskirchenmusikdirektorin der Oldenburgischen Kirche, Frau Beate Besser, mit einem Stellenanteil im Ammerland zu verorten.
Friederike Meyer aus der Kirchengemeinde Friedrichsfehn-Petersfehn, die den Zukunftskongress der Oldenburgischen Kirche verantwortlich mit vorbereitet hatte, berichtete von diesem bewegenden und bewegten Oldenburger Kirchentag: 200 Menschen hatten den Kongress mit vorbereitet und waren an seiner Durchführung beteiligt; 1100 Delegierte waren aktiv und konstruktiv dabei; 2/3 von ihnen seien ehrenamtlich Mitarbeitende gewesen wie sie selbst - und jeder 4. war jünger als 27 Jahre; im Schaufenster Kirche wurden mehr als zwei Dutzend innovative Projekte vorgestellt; insgesamt 48 Wegweiser wurden erarbeitet und formuliert, deren Inhalte nun in der Synode weiter bedacht werden sollen. Informationen zum Zukunftskongress können der umfangreichen Homepage: www.kirche-oldenburg.de/kirche-gemeinden/zukunftskongress.html entnommen werden.
Nach diesen mutmachenden Berichten nahm die Kreissynode die Haushalte des Kirchenkreises, des Ev. Bildungswerkes Ammerland und des Diakonischen Werkes Ammerland für das Jahr 2013 an.
Einstimmig wurde eine Eingabe an die Landessynode verabschiedet, in der die Kreissynode das höchste Gremium der Oldenburgischen Kirche auffordert, dafür Sorge zu tragen, dass pro ganzer Pfarrstelle nicht mehr als 3000 Gemeindeglieder zu versorgen sind. In jeder zweiten Ammerländer Gemeinde liegt dieser - von der Kirchenordnung eigentlich vorgegebene - Versorgungsschlüssel deutlich höher. Für diesen Entschluss hatte sich auch der Kreispfarrer persönlich eingesetzt, um eine gute Betreuung der Kirchenmitglieder im Ammerland auf Dauer sicher zu stellen.
Einen weiteren wesentlichen Impuls des Kreispfarrers für das kommende Jahr stellte dann der Leiter des Ev. Bildungswerkes, Peter Tobiassen, vor: Der Ev.-luth. Kirchenkreis und das Evangelische Bildungswerk Ammerland werden sich in Kooperation mit dem Freiheitsraum Reformation das Themenjahr Reformation und Toleranz im Rahmen der Lutherdekade mit einer prominent besetzten Veranstaltungsreihe zu eigen machen:
Den Auftakt übernimmt am 07.02.2013 der Bischof der Oldenburgischen Kirche, Jan Janssen, mit einem Abend zu einer Aufforderung aus dem Epheserbrief Ertragt einander - Toleranzbereiche in der Bibel in Wiefelstede. Es folgt ein bunter Strauß verschiedenster Veranstaltungen über das gesamte Ammerland verteilt. So wird etwa am 23.04. die niedersächsische Integrationsministerin Aygül Özkam ab 18:00 Uhr in Rostrup zu Gast sein, um über das Thema: Wie viel Toleranz braucht eine Gesellschaft? Integration in Niedersachsen zu sprechen. Und in Westerstede lädt der bekannte Theologe und Kabarettist Prof. Dr. Okko Herlyn am 14. Juni zu einem hintersinnigen Abend unter dem Leitwort: Hier stehe ich, ich kann auch anders ein. Insgesamt acht hochkarätige Veranstaltungen werden angeboten. Nach der Vorstellung dieser Reihe ergriff der Bischof spontan das Wort und dankte den Ammerländern für die Organisation eines solch besonderen Programms für Menschlichkeit und Toleranz.
Nach der Verabredung der Termine für die Tagungen der Kreissynode im kommenden Jahr (02.03.2013 in Rastede und 02.11.2013 in Bad Zwischenahn), schloss sich ein gemeinsames Abendessen für die Delegierten an.
Im Anschluss an ein wunderbares Konzert des Zwischenahner Gospelchores Joyful Harmony unter der Leitung von Kreiskantor Hartmut Fiedrich beschloss Kreispfarrer Lars Dede die Tagung gegen 21.45 Uhr mit der Bitte um den Segen.