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Das Kuratorium zeigte sich überzeugt, dass die bereits in die Wege geleiteten Schritte zu einer erheblichen Verbesserung des betriebswirtschaftlichen Ergebnisses führen werden. Das Blockhaus Ahlhorn hatte im Jahresabschluss 2009 ein Defizit von rund 328.000 Euro ausgewiesen.

 

Im Rahmen einer Mitarbeiterversammlung der Beschäftigten des Blockhauses Ahlhorn erklärte der Vorsitzende des Kuratoriums, Pfr. Jörg Schierholz, das Blockhaus Ahlhorn sei ein „Kleinod“ der oldenburgischen Kirche. Es gehe nicht darum, schwarze Zahlen zu schreiben oder Gewinne zu machen, jedoch müsse die Einrichtung weitestgehend kostendeckend arbeiten. Das Kuratorium wolle gemeinsam mit den Mitarbeitenden überlegen, wie die wirtschaftliche Situation verbessert werden könne. Auch der für Finanzen zuständige Oberkirchenrat Wolfram Friedrichs betonte: „Eine Schließung kann ich mir nicht vorstellen“. Alle Empfehlungen würden aber geprüft, denn „so, wie es im Moment ist, können wir es nicht lassen“. Aus seiner Sicht sei eventuell eine Verkleinerung des Betriebes vorstellbar, „betriebsbedingte Kündigungen“ seien jedoch – wie in anderen kirchlichen Bereichen auch – „ausgeschlossen“.

 

Auch die Mitarbeitenden stellten sich mit Nachdruck hinter das Vorhaben, die Einrichtung der oldenburgischen Kirche betriebswirtschaftlich neu aufzustellen. Eine Delegation der Belegschaft überreichte den Mitgliedern des Kuratoriums eine Petition, in der sich die Mitarbeitenden für ein Fortbestehen des Blockhauses Ahlhorn in kirchlicher Trägerschaft aussprechen. Es sei ein wichtiges Zeichen, dass sowohl das Kuratorium, der Oberkirchenrat wie auch die Synode hinter der Belegschaft und der Einrichtung stünden. „Wir arbeiten schon intensiv, müssen aber effektiver arbeiten“, so die Mitarbeitenden.

 

Rainer Beckmann, Mitglied der Mitarbeitervertretung und Koch in der Einrichtung, betonte im Gespräch mit den Kuratoriumsmitgliedern, allen sei bewusst, dass Veränderungen zur wirtschaftlichen Sanierung in die Wege geleitet werden müssten. „Wir stehen voll hinter dem Blockhaus Ahlhorn“, so Beckmann. Auch die Hauswirtschafterin Manuela Meyer betonte im Namen der 40-köpfigen Belegschaft, „Wir haben den schönsten Arbeitsplatz der Welt – da, wo andere Urlaub machen.“

 

Für den Vorsitzenden der Mitarbeiterversammlung, Peter Kose, ist es „gerade in Zeiten sinkender Geburtenzahlen, des gesellschaftlichen Umbruchs in eine Singlegesellschaft und des beruflichen Einzelkämpfertums wichtig, den heranwachsenden Menschen Gemeinschaftserlebnisse zu bieten und auf diese Weise zu vermitteln, für welche Werte Kirche steht.“ Sicherlich entspreche das Blockhaus in wirtschaftlicher, konzeptioneller und baulicher Sicht nicht mehr den modernen Anforderungen einer solchen Einrichtung. „Aber wir haben eine motivierte Belegschaft, die sich den notwendigen Veränderungen stellt“, so Kose. Darüber hinaus sei die schöne landschaftliche Lage des Hauses ein wichtiger Faktor, der für den Erhalt spreche.

 

Horst Bötcher von der Krause & Böttcher Bildungsstättenberatung GmbH zeigte sich während der Sitzung des Kuratoriums des Blockhauses Ahlhorn überzeugt, dass die Einrichtung bereits in naher Zukunft wieder ein betriebswirtschaftlich erheblich positiveres Ergebnis vorweisen könne. Notwendige Schritte seien eine genaue Analyse der bereits 2007 erfolgten Evaluierung sowie die Einleitung der notwendigen Sanierungsschritte. Hierzu gehörten eine verbesserte Auslastung der Einrichtung, die Implementierung eines zeitnahen Controllings, die Erarbeitung eines bedarfsgerechten Wirtschafts- und Strategieplans sowie dessen zeitnahe Umsetzung. Weiterhin müsse der Wareneinsatz auf den Prüfstand. Bereits im Februar werde er Ergebnisse der bereits erfolgten Zeitbedarfserfassung für die Bereiche Küche, Service, Reinigung, Rezeption etc. vorlegen und Vorschläge zur Umsetzung einer bedarfsgerechten Konzeption vorlegen.

 

Der Leiter der Einrichtung, Pastor Christian Jaeger, betonte, dass er sich freue, „dass wir mit Hilfe der Unternehmensberatung Krause & Böttcher die notwendigen Schritte in Richtung einer wirtschaftlichen Sanierung des Blockhauses Ahlhorn gehen. Vor allem bin ich dankbar, dass unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Veränderungen mittragen und ich bin dankbar, dass sie mir als der Hausleitung vertrauen und zutrauen, die richtigen Schritte zu gehen. Wenn wir uns jetzt weiter richtig ‚ins Zeug legen’, werden wir das Haus für das nächste Jahrzehnt zukunftssicher machen und das ist nicht nur uns selbst, sondern auch den kommenden Generationen von Kindern und Jugendlichen zu wünschen.“

 

Das Oberrechnungsamt der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) hatte aufgrund der wiederholten betriebswirtschaftlichen Defizite die Schließung der Einrichtung zum Ende des kommenden Jahres empfohlen. Der Rechnungsprüfungsausschuss der oldenburgischen Kirche hatte in seinem Bericht vor der Synode im November dieses Jahres die Vorschläge des Oberrechnungsamtes jedoch kritisiert und als nicht ausreichend beurteilt. Die Synode forderte daraufhin den Oberkirchenrat auf, zusammen mit dem Kuratorium des Blockhauses bis zur Früjahrssynode Vorschläge zu erarbeiten, die nicht nur betriebswirtschaftliche, sondern auch kirchenpolitische Faktoren berücksichtige.

 

Weiter Informationen zum Blockhaus Ahlhorn finden Sie im Internet unter: www.blockhaus-ahlhorn.de