Fröhlich, frech, frei oder doch feministisch? Wofür das zweite f in „Taff“ steht, will der Initiativkreis des neuen Frauennetzwerkes in der evangelischen Kirche in Oldenburg nicht festlegen. Die anderen Buchstaben machen klar deutlich, wer von dem Kreis angesprochen werden soll: nämlich alle theologisch (T) arbeitenden (A) Frauen (F) in der Kirche, egal ob Pfarrerin, Diakonin, Kirchenmusikerin, Leiterin der Frauenarbeit und die Gleichstellungsbeauftragte.
Von der Gleichstellungsbeauftragten Gabriele Rüsch-Tillmanns ging die Idee zu dem Frauennetzwerk aus. „Anders als beim früher sehr aktiven Theologinnenkonvent sollten in das neue Netzwerk auch andere Berufsgruppen mit einbezogen werden“, erinnert sie sich an die Anfänge im vergangenen Jahr. Gemeinsam mit Diakonin Elke Kaschlun, der Leiterin der Frauenarbeit Andrea Schrimm-Heins, Landeskirchenmusikdirektorin Beate Besser, Akademie-Leiterin Brigitte Gläser und den Pfarrerinnen Susanne Duwe und Hiltrud Warntjen gründete sie einen Initiativkreis, der mittlerweile auf zehn Frauen angewachsen ist.
„Unser Ziel ist es die Vernetzung theologisch arbeitender Frauen zu fördern“, erläutert Gabriele Rüsch-Tillmanns. „Wichtig ist uns aber auch der Austausch zu theologischen, arbeits- und kirchenpolitischen Themen“, ergänzt Elke Kaschlun. „Was sind unsere Interessen als Frauen. Wie können wir uns gegenseitig stärken? Diese Fragen sind nach wie vor wichtig“, betonte Kaschlun und stieß damit auf breite Zustimmung bei den anderen Mitgliedern des Initiativkreises. „In den vergangenen Jahrzehnten ist einiges erreicht worden, aber gerade bei Themen wie Vereinbarkeit von Familie und Beruf, insbesondere auch Teildienst im Pfarrberuf und zu wenigen Frauen in den Leitungspositionen müssen wir am Ball bleiben“, ergänzte Rüsch-Tillmanns. „Und wir müssen den jungen Frauen deutlich machen, dass das schon Erreichte nicht selbstverständlich ist“, ergänzte Beate Besser.
Die Ausweitung der Berufsgruppen ist allen Beteiligten wichtig. „Verschiedenheit und Austausch ist auf allen Ebenen fruchtbar“, betonte Andrea Schrimm-Heins. „Wir können uns gegenseitig stärken, ohne dadurch gleich zu werden“, betonte auch Beate Besser. Und sie freut sich, dass auch die Kirchenmusikerinnen vertreten sind.
„Wir machen auch theologische Arbeit, das müssen wir immer wieder betonen“, erläutert sie.
Der Initiativkreis spricht mehr als 100 Frauen in der oldenburgischen Kirche an. Und im Idealfall will er zu ihrer politischen Stimme werden. „Der rechtliche Status der Initiative muss noch geklärt werden, aber wir sind ja auch erst am Anfang unserer Arbeit“, betonte Rüsch-Tillmanns. Und so haben alle interessierten Frauen Gelegenheit, bei der nächsten Veranstaltung von TAFF - „Affidamento“ oder die Lust an der Verschiedenheit“ - auch ihre Vorstellungen zu diesem Frauennetzwerk einzubringen. Im Vordergrund des Treffens im Oktober sollen vor allem das Kennenlernen und der Austausch untereinander stehen. „Wir leben in ganz unterschiedlichen Lebensformen und beruflichen Rahmenbedingungen“, machte Pfarrerin Anette Domke die Wichtigkeit des Austauschs und der Solidarität untereinander deutlich.
Der nächste Termin für theologisch arbeitende Frauen in der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg findet am Mittwoch, 19. Oktober, von 9.30 bis 13.30 Uhr im Gemeindehaus der Kirchengemeinde Ohmstede, Butjadinger Str. 59, statt. Anmeldungen bitte an die Ev. Frauenarbeit, Gottorpstr. 14, 26122 Oldenburg, Tel. 0441 7701-444
Eibn Beirtrag von Kerstin Kempermann, Ev. Zeitung Oldenburg.