In Oldenburg versammelten sich am Montagabend nach Polizeiangaben rund 360 Menschen um gegen eine erneute Kundgebung der dortigen Bewegung »Olgida« (»Oldenburger gegen die Islamisierung des Abendlandes«) zu demonstrieren. Die Veranstaltungen fanden auf der Rückseite des Hauptbahnhofs statt. Aufseiten von »Olgida« zählte die Polizei rund 50 Teilnehmer. Die Lage blieb friedlich, sagte ein Behördensprecher.
»Olgida«-Vertreter hatten zuvor einen von der Polizei geschützten »Spaziergang" durch die Innenstadt beantragt. Der sei jedoch von den Behörden mit Verweis auf die Sicherheitslage abgelehnt worden, bestätigte der Sprecher. An der Gegendemonstration beteiligten sich Vertreter von Gewerkschaften, Verbänden und Vereinen sowie der evangelischen Kirche.
In Braunschweig haben nur wenige Hundert Meter von einem Erstaufnahmelager für Flüchtlinge entfernt am Montagabend der Polizei zufolge rund 600 Menschen friedlich gegen die islamfeindliche Gruppe «Bragida» («Braunschweiger gegen die Islamisierung des Abendlandes») demonstriert. «Bragida» hatte den bisherigen Kundgebungsort vom Hauptbahnhof erstmals auf den Tostmannplatz im Norden der Stadt verlegt, etwa 100 Anhänger waren laut Polizei gekommen.
Ver.di Bezirksgeschäftsführer Sebastian Wertmüller kritisierte die Wahl des Ortes scharf: Die «Bragida»-Kundgebung nahe der Unterkunft sei ein Ausdruck von «flüchtlingsfeindlicher Hetze». Während viele Bürger in dem Wohnviertel um die Unterkunft die Flüchtlinge unterstützen, versuchten Rechtsextreme immer wieder, eine ausländerfeindliche Stimmung zu verbreiten, sagte Wertmüller. «Flüchtlinge suchen Schutz bei uns, wir werden sie auch in Deutschland schützen.» Einige Teilnehmer der Demonstration hatten zuvor eine Friedensandacht in der benachbarten evangelischen Dankeskirche besucht.
Bereits zum zehnten Mal in Folge hatten das «Bündnis gegen Rechts» und «Bragida» an einem Montagabend zu Demonstrationen aufgerufen. In der vergangenen Woche waren rund 500 «Bragida»-Gegner zu einer Demonstration vor dem Hauptbahnhof gekommen. «Bragida selbst mobilisierte nur rund 65 Anhänger.
epd