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„Wir müssen immer wieder darum ringen, nicht auf uns selbst bezogen zu handeln, sondern im Sinne der ganzen Kirche.“ Diese Worte sprach Kreispfarrer Lars Dede bei seiner Eröffnung der Kreissynode in Friedrichsfehn und nahm damit auch Bezug auf den aktuellen Konflikt in der Kirchengemeinde Edewecht. Die Situation in Edewecht werde von den zuständigen Stellen begleitet. Es sei aber auch nicht zu übersehen, dass es in der Kirchengemeinde eine sehr problematische Eskalationsspirale gebe, die viel Schaden verursache.  
 
Die vierte Tagung der Synode es Evangelisch-lutherischen Kirchenkreises Ammerland hatte am Samstag mit einem Gottesdienst begonnen, der von Pastor Karsten Peuster gehalten wurde. Schwerpunktthema war „Der Friedensauftrag der Kirche – eine Handlungsorientierung für unsere kirchliche Arbeit“. Im Grußwort an die Kreissynodalen sprach Oberkirchenrat Detlef Mucks-Büker von dem besonderen Auftrag der Christen, sich für den Frieden in allen Ebenen einzusetzen.

Überraschendes gab es dann von Bischof  i.R. Martin Schindehütte in seinem Impulsreferat zu hören. Er trat darin nicht nur für einen Dialog aller Religionen ein („Frieden geht nur, wenn sich keiner mit seinem Glauben absolut setzt“), er zog auch die Möglichkeit in Erwägung, kriegerische Konflikte gegebenenfalls mit Waffengewalt zu lösen. Damit meinte Schindehütte das Vorgehen gegen die Terrormiliz „Islamischer Staat“. „Wenn es keine Chance für zivile Lösungen gibt, kann es notwendig werden, rechtserhaltende Gewalt einzusetzen. Dies darf aber nur unter Führung der Vereinten Nationen geschehen.“ Peter Tobiassen, Leiter des Evangelischen Bildungswerkes Ammerland wies darauf hin, dass Friedensverantwortung rechtzeitig wahrgenommen werden muss.

 

Konfliktprävention und zivile Konfliktbearbeitung seien nötig. Nur so könne ein nachhaltiger Frieden aufgebaut werden. „Friedensfachkräfte hätten in der Nachkriegsgesellschaft im Irak dafür Sorge tragen können, dass die Interessen aller Volks- und Religionsgruppen berücksichtigt worden wären. Damit wäre die jetzige Situation ziemlich sicher gar nicht erst entstanden“. Pfarrer Thomas Perzul plädierte für eine Friedensarbeit in den Gemeinden vor Ort: Vom Kindergarten bis zur Seniorenarbeit sei es notwendig, sich für gewaltfreie Konfliktlösungen einzusetzen, so der Geistliche.

Bereits am Vormittag wurden die Jahresrechnungen und die Haushaltspläne  des Evangelisch-lutherischen Kirchenkreises, des Evangelischen Bildungswerkes Ammerland und des Diakonischen  Werkes Ammerland beschlossen. Außerdem wählten die Anwesenden Pastorin Petra Adomeit aus Bad Zwischenahn in einer Nachwahl in die Synode der Evangelisch-lutherischen Kirche Oldenburg. Ihre Stellvertreterin wurde Pastorin Sabine Karwarth aus Westerstede.

 

Zusätzliche Beauftragungen erhielten Pastorin Gesa Schaer-Pinne: Arbeit mit Kindern, Pastorin Daniela Koeppler: Arbeit mit Flüchtlingen, Pastor Karsten Peuster: Kirchliche Arbeit in Freizeit, Erholung und Tourismus im Ammerland und Pastor Bernd Göde: Öffentlichkeitsarbeit im Kirchenkreis, Spiritualität und geistliche Begleitung. Im Blick auf das Leben im Kirchenkreis dankte Kreispfarrer Lars Dede den vielen engagierten ehren- und hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, aber auch den Gemeindegliedern, die mir ihrer Treue den Dienst erst ermöglichten. Die nächste Kreissynode findet am 20. März 2015 in Elisabethfehn statt.

 

Ein Beitrag von Bernd Göde.

Bischof i.R. Schindehütte(links) und Kreispfarrer Lars Dede auf der Kreissynode.
Kamen über die Friedensarbeit in den Kirchengemeinden ins Gespräch: Die Kreissynodalen des Kirchenkreises Ammerland