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Das geplante Kinder- und Jugendhospiz in Wilhelmshaven macht Fortschritte. Bereits im Herbst dieses Jahres sollen die Arbeiten an der Einrichtung beginnen, die im Spätsommer 2014 bezugsfertig sein soll. Das teilt die Trägerin der Einrichtung, die „mission: lebenshaus“, eine Tochter des Vereins für Innere Mission in Bremen, mit.

Vor einiger Zeit war der Bedarf ermittelt worden. Aufgrund einer größeren Zuwendung war die Einrichtung eines Kinder- und Jugendhospizes überhaupt erst ins Gespräch gekommen.

Von Anfang an war klar, dass eine bestehende Immobilie in Wilhelmshaven genutzt werden sollte. Dazu waren mehrere Objekte in Augenschein genommen worden. Nun ist die Entscheidung gefallen, die Einrichtung wird an der Kurt-Schumacher-Straße 241, im ehemaligen Polizeipräsidium, in der Nähe von Stadtpark und Reinhard-Nieter-Krankenhaus entstehen.

Im Kinder- und Jugendhospiz sollen acht Zimmer für sterbenskranke Kinder und Jugendliche entstehen, weiterhin Zimmer für Angehörige und weitere Räumlichkeiten, die unterschiedlich genutzt werden können, zum Beispiel für Musik, als Kuschel- und Rückzugsmöglichkeit und vieles mehr.

Kinder und Jugendliche mit schweren Erkrankungen leben häufig jahrelang mit ihrem Leiden. Im Hospiz haben die Familien die Möglichkeit, ihre Kinder bestmöglich und kompetent versorgt zu wissen, während die Eltern und weitere Kinder eine Art Urlaubssituation erleben können. Nicht selten dreht sich in den Familien mit schwer kranken Kindern alles um dieses Kind.

Hier soll durch den Aufenthalt im Hospiz, der den Kindern für jeweils 28 Tage im Jahr – von den Krankenkassen zu 95 Prozent bezahlt – zusteht, eine Entlastung geschaffen werden. Die restlichen fünf Prozent und der Aufenthalt der Eltern und weiterer Kinder werden nicht übernommen. Hier springt zumeist das Hospiz ein, um die Kosten aus Spendengeldern zu tragen. Entsprechend gibt es bereits Überlegungen, einen Förderverein für das Kinder- und Jugendhospiz in Wilhelmshaven zu gründen.

Die „mission: lebenshaus“ will nun in Kürze den Gebäudekomplex erwerben. Die Entscheidung sei zugunsten dieser Immobilie gefallen, weil das Gebäude unter allen Alternativen die besten Möglichkeiten geboten habe, neben den Gastzimmern auch Appartements für die Angehörigen einzurichten, erklärte Pastor Uwe Mletzko, Geschäftsführer der „mission: lebenshaus“, auf Nachfrage. Das Haus, das derzeit noch einen recht tristen Eindruck macht, werde sich erheblich verändern. So werde es zum Beispiel im Erdgeschoss von jedem Zimmer aus die Möglichkeit geben, nach draußen zu gehen. Dort würden Terrassen entstehen. Für die Wahl habe zudem die Nähe zum Reinhard-Nieter-Krankenhaus gesprochen, so Mletzko.

Die Umbauphase nach den modernen Anforderungen für ein Hospiz soll schon in Kürze beginnen. Die Kosten für die Errichtung sind zum großen Teil durch die finanzielle Zuwendung einer Einzelperson gedeckt.

Ein Beitrag von Annette Kellin.


An dieser Stelle soll in Wilhelmshaven ein Kinder- und Jugendhospiz entstehen. Das frühere Polizeipräsidium wird dafür umgebaut. Fotos: ELKiO/Annette Kellin
Bereits im Frühsommer hatten Pastor Uwe Mletzko, Geschäftsführer von „mission: lebenshaus“, und Irene Müller, Leiterin des Friedel-Orth-Hospiz in Jever (ebenfalls mission: lebenshaus), die ersten Pläne vorgestellt.