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Am Samstag, 22. Juni, fand in der Schlosskirche Varel eine bedeutende Veranstaltung statt: die feierliche Enthüllung des Bronze-Tympanons (Schmuckfläche im Bogenfeld von Portalen) über dem Westportal, der Haupteingangstür. Eingeladen hatten die Evangelisch-lutherische Kirchengemeinde Varel und der Förderkreis zur Erhaltung der Schlosskirche Varel, um dieses besondere Ereignis gebührend zu feiern.
   
Die Feier begann mit einer Andacht, die von Pastorin Ulrike Burkardt gehalten wurde. In einem Grußwort hob Bürgermeisters Gerd Christian Wagner die Bedeutung dieses Projekts für die Stadt und die Region hervor. Anschließend erfolgte die lang erwartete Enthüllung des Tympanons. 
   
Das Bronze-Tympanon, geschaffen vom renommierten Potsdamer Bildhauer Prof. Carl Constantin Weber, stellt den ersten Teil eines ehrgeizigen Pfortenprojekts für die Vareler Schlosskirche dar. Es ist ein halbkreisförmiger Bogen über der Tür, der den Mittelpunkt eines zukünftigen neuen Bronzeportals bildet. Der auffällige Hahn, der im Zentrum des Tympanons dargestellt ist, soll die Besucher an menschliche Schwächen erinnern und nimmt Bezug auf das Leben des Apostel Petrus, des Namenspatrons der Kirche.
   
In einer anschließenden Gesprächsrunde berichtete Prof. Carl Constantin Weber zusammen mit weiteren Teilnehmern von der Entstehung des Kunstwerks und den weiteren Plänen für die Bronzepforten. Die Realisierung des Tympanons markiert einen bedeutenden Meilenstein im 900-jährigen Jubiläumsjahr der Stadt Varel und der Schlosskirche St. Petri.
   
Das Kunstwerk beeindruckt nicht nur durch seine künstlerische Qualität, sondern auch durch seine tiefgründige Symbolik. Die bewegten Szenen aus dem Leben des Petrus laden zur Reflexion ein und machen das Tympanon zu einem Anziehungspunkt für Kirchenbesucher, Touristen, Schüler, Kunstwissenschaftler und Historiker. Die Initiatoren sind überzeugt, dass die Strahlkraft dieses Kunstwerks weit über die Region hinausreichen wird.
   
Das mittelalterliche Westwerk der Schlosskirche erhält durch das Bronze-Tympanon endlich ein angemessenes Portal, das den historischen und kulturellen Wert des Gebäudes unterstreicht. Die feierliche Enthüllung wurde mit einem gemütlichen Ausklang bei Wasser, Wein und Imbiss abgerundet, wobei die Gäste die Möglichkeit hatten, die Gespräche fortzusetzen und das Kunstwerk ausgiebig zu betrachten. Seit längerem war der Haupteingang provisorisch gestaltet. 2010 reifte der Plan, ein Bronzeportal schaffen zu lassen. Doch die Umsetzung scheiterte an den benötigten finanziellen Mitteln. Insgesamt 125.000 Euro kostete allein das Tympanon. Finanziert wurde es unter anderem durch EU-Mittel, Stiftungszuwendungen und Privatspenden, die der Förderkreis zur Erhaltung der Schlosskirche Varel gesammelt hat. Für die Gestaltung der 270.000 Euro teuren geplanten Bronzetüren am Westportal sammelt der Verein jetzt weiter. 

Feierliche Enthüllung an der Vareler Schlosskirche.
Feierliche Enthüllung an der Vareler Schlosskirche.
Marianne Janssen vom Förderkreis und Prof. Carl Constantin Weber freuen sich über die Fertigstellung.
Marianne Janssen vom Förderkreis und Prof. Carl Constantin Weber freuen sich über die Fertigstellung.
Keine bronzeglänzende Erscheinung: Die Farbgebung wurde dem Mauerwerk angepasst.
Keine bronzeglänzende Erscheinung: Die Farbgebung wurde dem Mauerwerk angepasst.