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Einen fachlichen Impuls geben – das ist die Zielsetzung für die jährlichen Fachtage für Leitungskräfte in Kindertagesstätten der Fachstelle Kindergartenarbeit. Und es ist wieder einmal gelungen! In diesem Jahr stand die Partizipation der Kinder im Mittelpunkt. Ein wichtiges Thema, das bei allen Debatten um Bildung im Kindergarten leider viel zu schnell in Vergessenheit gerät.

Den Auftakt gab ein Vortrag von Herbert Vogt, Dipl.-Pädagoge und Redakteur der evangelischen Fachzeitschrift Theorie und Praxis der Sozialpädagogik, über die Pädagogik nach Célestin Freinet. Der französische Reformpädagoge und Lehrer hat schon vor über 50 Jahren Methoden gesucht, wie Kinder selbst lernen und sich bilden können. Vor etwa 20 Jahre hat die Freinet-Pädagogik Einzug in den Elementarbereich gehalten. Herr Vogt stellte Prinzipien dieser Arbeit im Kindergarten und die Rolle der pädagogischen Fachkräfte vor und schilderte seine Erfahrungen als Kindergartenleiter und Fortbildner.

Einblicke in die Praxis unserer Kindergärten lieferten drei Leiterinnen mit ihren Mitarbeiterinnen. Frau zur Brügge und Frau Kuhlmann aus dem Kindergarten „Unterm Regenbogen“ in Apen arbeiten in ihrem Team schon lange partizipatorisch und hat viele Erfahrungen gesammelt. Vor allem bei der Beteiligung von Menschen aus der Gemeinde: Der Kindergarten ist im Dorf präsent und etliche, auch ältere Menschen bringen sich mit ihren Fähigkeiten ein, sei es in Küche oder Garten, mit Handwerk und Handarbeit oder der plattdeutschen Sprache.

Im Jona-Kindergarten in Ganderkesee werden die Grundsätze der partizipatorischen Arbeit unter anderem in einem Kinderparlament umgesetzt. Die Kinder wählen Kindersprecher, die sich regelmäßig treffen, die anderen Kinder befragen, abstimmen und Entscheidungen treffen. Die Leiterin Frau Aufermann und ihre Kollegin Frau Tönnies berichteten von ihren guten Erfahrungen mit dieser institutionellen Form der Partizipation.

Abschließend benannte die stellvertretende Leiterin Frau Hots vom Kindergarten „Lüttje Lü“ in Aschhausen Herausforderungen für das Team. Sie schilderte die Erfahrungen ihres Teams bei diesem Lernprozess der Einrichtung und ihre Erlebnisse bei der Umsetzung machten Mut sich auf darauf einzulassen.

Die Beiträge motivierten und bestätigten viele KollegInnen in ihrer Arbeit und regten zu fachlichem Austausch an.