Der Gemeinsame Kirchenausschuss (GKA) der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg hat einen Externen Projektleiter damit beauftragt, gemeinsam mit einer Projektgruppe die im vergangenen Jahr festgestellten Mängel in der Verwaltung der oldenburgischen Kirche abzuarbeiten. Als Externer Projektleiter konnte der 58-jährige Diplom-Kaufmann Georg Mohr aus Nienburg an der Weser gewonnen werden. Zu der vierköpfigen Projektgruppe gehören Matthias Caspers, Leiter der Abteilung Allgemeine Verwaltung in der Zentralen Dienststelle, Hans Dreesmann, Leiter der Regionalen Dienststelle Ammerland, sowie Thorsten Fittkau, Leiter der Regionalen Dienststelle Wesermarsch. Eine vierte Person soll noch zeitnah benannt werden.
Eine vom GKA in Auftrag gegebene Sonderprüfung durch das Oberrechnungsamt (ORA) der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) hatte im Herbst letzten Jahres Mängel im Verwaltungshandeln sowohl in einer regionalen als auch in der zentralen kirchlichen Dienststelle festgestellt. Der juristische Oberkirchenrat Wolfram Friedrichs hatte infolge des Berichtes die Verantwortung übernommen und war Mitte November von seinem Amt zurückgetreten.
Im November hatte die Synode der oldenburgischen Kirche die weitere konsequente Auswertung und Aufarbeitung der komplexen Handlungsempfehlungen des ORA-Berichtes befürwortet und eine Stärkung und Beteiligung der Mitarbeitenden in der Verwaltung angeregt. Ferner sprach sich die Synode für die Inanspruchnahme von verbindlicher synodaler Beteiligung bei der Entscheidung und Durchführung des Projektes aus und berief die Synodalen Birgit Osterloh, Johann Kühme und Hanspeter Teetzmann in eine synodale Arbeitsgruppe. Als weitere Mitglieder der synodalen Arbeitsgruppe berief der GKA Pfarrerin Elke Koopmann und den Vorsitzenden der Mitarbeiter-Vertretung, Uwe Martens.
Bei der Aufarbeitung der Feststellungen und Empfehlungen aus dem ORA-Bericht soll die Projektgruppe auch auf flexibel zusammengesetzte Arbeitsgruppen zurückgreifen. Die Steuerung des Projektes erfolgt durch den GKA als Projektlenkungsgruppe, die die strategischen Entscheidungen im Projekt trifft. Beteiligt am Prozess ist auch die im November berufene synodale Arbeitsgruppe.
Die Herbsttagung der Synode der oldenburgischen Kirche im November dieses Jahres wurde als vorläufiges Ende der Projektphase in den Blick genommen. Der Synode soll ein umfassender Bericht vorgelegt werden.
Als richtungweisenden Schritt bewertet Synodenpräsidentin Sabine Blütchen, die auch Stellv. Vorsitzende des GKA ist, das Engagement von Georg Mohr als Externen Projektleiter. Mit Herrn Mohr konnten wir einen sehr erfahrenen Organisationsberater gewinnen, mit dessen Unterstützung wir die Mängel in unserer Verwaltung konsequent angehen und zeitnah abarbeiten wollen. Seine umfangreichen Erfahrungen mit kirchlichen Verwaltungsstrukturen, aber auch die Motivation der verschiedenen Gruppen und Personen, die an diesem Prozess beteiligt sind, geben mir große Gewissheit, dass wir zügig Prozesse optimieren und Fehler abstellen können.
In diesem Zusammenhang soll als weiterer Schritt die Stelle der Leitung der Gemeinsamen Kirchenverwaltung neu ausgeschrieben werden. Im Vorfeld der Wahl eines neuen juristischen Oberkirchenrates werden die Synodalen der oldenburgischen Kirche auf ihrer Tagung im Mai dieses Jahres zunächst die Rahmenbedingungen einer Besetzung erörtern, bevor dann auf der Novembertagung eine Wahl erfolgen kann.
Georg Mohr freut sich auf die neue Herausforderung und will alles daran setzen, dass wir ein gutes Projektergebnis erzielen. Viel wichtiger als meine Person wird es aber sein, für die Erarbeitung von Lösungen und neuen Strukturen ein hohe Beteiligung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf allen Ebenen sicherzustellen, sodass gute Praxislösungen für die Gesamtverwaltung entstehen können!
Mit Georg Mohr gewinnt die oldenburgische Kirche einen erfahrenen freiberuflichen Organisationsberater, der überwiegend in der öffentlichen Verwaltung und seit neun Jahren fast ausschließlich im kirchlichen Bereich tätig ist. Neben der Einführung der Doppik bzw. des Kirchlichen Finanzwesens in Diözesen und Kirchenkreisen begleitet er Organisationsveränderungsprozesse wie beispielsweise im Rahmen der Verwaltungsstrukturreform in der Ev. Kirche im Rheinland.