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Oldenburg (epd). Die evangelische Altenhilfe in Niedersachsen hat die Pflegepolitik der Bundesregierung scharf kritisiert und ein sofortiges Umdenken gefordert. Nachdem Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) die überfällige Reform der Pflegeversicherung in die nächste Legislaturperiode verschoben habe, herrsche in der Politik ein Stillstand in Sachen Pflege, sagte der Geschäftsführer des Niedersächsischen Evangelischen Verbands für Altenhilfe und Pflege (Nevap), Frank Pipenbrink, am Donnerstag bei der Jahrestagung seines Verbandes in Oldenburg.

«Der Kollaps des Pflegesystems rückt immer näher», fügte der Vorstandsvorsitzende des Verbands, Sven Schumacher, hinzu. «Für Stückwerk haben wir keine Zeit mehr, es braucht jetzt den großen Wurf.» Ohne einen Politikwechsel fahre das Pflegesystem «mit Ansage gegen die Wand».

Schumacher forderte eine Pflegevollversicherung, die den Bedürfnissen der zu pflegenden Menschen Rechnung trage. Derzeit drehe sich alles um abrechenbare Leistungen. «Der Mensch muss im Mittelpunkt stehen.» Der Verband vertritt nach eigenen Angaben 182 Träger mit 327 ambulanten und stationären Altenhilfeeinrichtungen in Niedersachsen.