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Hannover/Brüssel (epd). Die Fraktionschefin der Grünen im Europaparlament, Rebecca Harms, fordert verbindliche Quoten zur Verteilung von Flüchtlingen in Ländern der EU. «Und wenn Länder nicht mitmachen, dann muss das Folgen haben», sagte Harms am Sonnabend dem Radiosender NDR Info. Sie sei für großzügige Quoten. «Europa sollte sich nicht klein machen in seiner Stärke.» Aus dieser wirtschaftlichen Stärke ergebe sich Verantwortung.

Man könne über unterschiedliche Quoten reden und darüber, dass schwächere einen geringeren Anteil tragen könnten. «Vielleicht öffnet sich dann was», hofft Harms. Die Situation in Ungarn dürfe Europa jedoch nicht solange laufen lassen, bis man sich auf Quoten und Strafen geeinigt hat. Jetzt komme es darauf an, «dass wir die Menschenrechte nicht nur für uns respektieren, sondern auch für diejenigen, die zu uns flüchten. Das funktioniert jetzt gerade in Ungarn überhaupt nicht.»

Deshalb müsse man «ganz schnell von Europa aus» dafür sorgen, dass diejenigen, die in Ungarn wegen der Politik von Ministerpräsident Viktor Orbán regelrecht gestrandet seien «da wegkommen». Als «wirklich schwierig» schätzt Harms die Möglichkeiten ein, auf die Ursachen dieser Flüchtlingswanderung Einfluss zu nehmen. Der größere Teil des Problems spiele sich in Ländern rund um Syrien oder in Ländern Afrikas ab. Was getan werden könne, damit die Fluchtgründe dort überwunden werden, «das ist das, was ich als das größere Problem ansehe».