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Eine Mitarbeiterin schneidet Gemüse klein, andere stellen Töpfe bereit oder schieben Schälchen mit Himbeerpudding durch den Raum. Gut zwei Stunden vor dem Mittagessen herrscht  in der Küche des Blockhauses Ahlhorn Hochbetrieb. Währenddessen steigt bei Hausleiterin Anke Peinemann und Koch Holger Denkena die Spannung. Können ihre Gäste auf Schnitzel, Wurst und Co. verzichten?

 

„Eine vegetarische Alternative haben wir immer auf dem Speiseplan, aber das ist unser erster komplett fleischloser Tag“, erklärt Holger Denkena. „Da macht man sich schon Sorgen, wie das wohl ankommt.“ Auch Anke Peinemann will sich die Reaktionen der Gäste ganz genau anschauen. Schließlich soll der „Veggie Day“ künftig einmal pro Woche stattfinden.

Mit dem ersten „Veggie Day“ fällt im Blockhaus Ahlhorn zugleich der Startschuss für das Projekt „Der Grüne Hahn“. Strom, Wasser, Gas, Müll, Reinigung und Lebensmittel: Mögliches Verbesserungspotential gibt es an vielen Stellen. „Wie viel Strom verbrauchen wir eigentlich? Wo können wir sparen? Das sind die Fragen, die wir  uns gerade stellen“, erklärt die betriebswirtschaftliche Leiterin des Blockhauses Peinemann.

 

Auf das kirchliche Umweltmanagementsystem wurde sie erstmals im Sommer 2016 aufmerksam. Damals drückte ihr Klimaschutzmanagerin Andrea Feyen einen Flyer in die Hand. Seither spukt das Thema nicht nur in Anke Peinemanns Kopf herum. „Kaum hatte ich das Projekt vorgestellt, sprudelten die Ideen nur so. An vieles hätte ich selbst gar nicht gedacht“, freut sie sich über das ebenso große Interesse ihrer Mitarbeiter.

Vorschläge kommen aber auch von außerhalb. Den „Veggie Day“ hatte die evangelische Jugend angeregt. Dort beschäftige man sich schon länger mit dem Thema, betont Kreisjugenddiakon Martin Kütemeyer. Gemeinsam mit weiteren Haupt- und Ehrenamtlichen aus dem Kirchenkreis Delmenhorst / Oldenburg Land nimmt er an diesem Wochenende an einer Schulung im Blockhaus teil. „Ich denke, man kann auch mal ohne Fleisch auskommen“, sagt Daniela Novak. Einen Tag lang ganz bewusst auf Fleisch zu verzichten, das findet die Ehrenamtliche gut. Allerdings, sind sie und Kollegin Christine Kopka sich einig, sollte es eine angemessene Alternative geben. Auf pampiges Tiefkühlgemüse oder einsame Salatblättchen hat hier niemand Lust.

Ein bisschen kreativer darf es also ruhig sein – so wie Andrea Endemanns vegetarische Brotaufstriche. „Ich habe so lange daran gearbeitet, bis es schmeckte“, verrät die 25-Jährige, die seit 2008 im Blockhaus Ahlhorn tätig ist. Vier Rezepte waren am Ende übriggeblieben. Dass es noch mehr werden, schließt sie nicht aus. Der nächste „Veggie Day“ kommt bestimmt.

 

Ein Beitrag von Melanie Thiel de Gafenco.

 

Andrea Endemann probiert gerne neue Rezepte aus. Ihre vier vegetarischen Brotaustriche kommen bei den Gästen gut an. Alle Fotos: ELKiO/ Melanie Thiel de Gafenco
Andrea Endemann probiert gerne neue Rezepte aus. Ihre vier vegetarischen Brotaustriche kommen bei den Gästen gut an. Alle Fotos: ELKiO/ Melanie Thiel de Gafenco
Heinrich Knief (von links), Andrea Endemann, Beate Dreese, Edyta Bönkendorf, Elisabeth Niemöller, Anke Peinemann und Holger Denkena machen sich für den Klimaschutz stark.
Eine vegetarische Alternative werde immer angeboten, sagt Koch Holger Denkena, der seit 2001 in der Küche des Blockhauses arbeitet. Wie die Gäste auf einen komplett fleischlosen Tag reagieren würden, habe ihm im Vorfeld aber schon etwas Sorgen bereitet.
Christine Kopka (von links), Martin Kütemeyer und Daniela Novak nehmen im Blockhaus an einer Schulung teil. „Es muss nicht immer Fleisch sein“, sind sich die drei einig.