Mit besonderen Gottesdiensten in den 117 Gemeinden der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Oldenburg ist am Sonntagmorgen der Zukunftskongress zu Ende gegangen. Zuvor hatten am Freitag und Sonnabend 1.100 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus allen Gemeinden und Arbeitsfeldern der oldenburgischen Kirche über die zukünftige Ausrichtung kirchlicher Arbeit diskutiert. Dazu gab es rund 30 Einzelveranstaltungen in der Oldenburger Weser-Ems Halle. Der Zukunftskongress stand unter dem Motto: ein Land, dass ich dir zeigen will Auf dem Weg in das Jahr 2030.
Die Ergebnisse der Foren, Podien und Workshops wurden auf 48 Wegweisern dokumentiert. Einen 49. Wegweiser fügte symbolisch der Bischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Oldenburg, Jan Janssen, bei der Abschluss-Pressekonferenz am Sonntag hinzu: Der Zukunftskongress hat eine hohe Bereitschaft gezeigt, auftragsorientiert Zukunft zu gestalten und zugleich eine Alltagsbezogenheit an den Tag zu legen. Angesichts der Erlebisse der vergangenen Tage gehe er hoffnungsvoll und zuversichtlich in die Zukunft, so Janssen. Es gebe eine große Bereitschaft zur Veränderung. Das habe das große Engagement der Kongressteilnehmenden gezeigt. Neben den klassischen Aufgaben, wie Gottesdienst, Seelsorge, Kirchenmusik und Konfirmandenunterricht, habe sich der Zukunftskongress auch mit aktuellen Fragestellungen beschäftigt. Dazu gehörten Fundraising, Soziale Netzwerke wie Facebook, Nachhaltigkeit und Globalisierung.
Synodalpräsidentin Sabine Blütchen zeigte sich erfüllt, wie die Bitte der Synode angenommen worden sei, sich Gedanken über die Zukunft der oldenburgischen Kirche zu machen. Sie fügte mündlich einen 50. Wegweiser hinzu: Es geht nur miteinander. Dieses sei ein klares Signal, das von den Wegweisern ausgehe. In der Zusammenarbeit von Hauptamtlichen und Ehrenamtlichen, zwischen den unterschiedlichen Berufsfeldern in der Kirche, übergemeindlich und im Miteinander der Generationen, könne Kirche gestaltet werden. Es sei nun Auftrag der Synode, genau darauf zu achten, dass die Gestaltung gelinge.
Die Wegweiser sind ein Geschenk an die Synode, bilanzierte Sabine Blütchen. Diese werden zusammen mit den Referaten, mit Beobachtungen der Gemeindeberatung, von Mitgliedern des Reformausschusses in einer Dokumentation zusammengefasst und im September an die Synode überreicht. Bis zur Synodentagung im November hätten dann die Ausschüsse Zeit, zu überlegen, welche Entscheidungsfindung und welche Weiterarbeit die Synode mit diesen Ergebnissen wünsche, kündigte Blütchen an.
Projektleiterin Pfarrerin Christiane Geerken-Thomas zeigte sich beeindruckt von der ernsthaften und intensiven Arbeit in den Foren, Podien und Workshops. Zwischen 20 und 200 Teilnehmenden hätten in den Gruppen in unterschiedlichen Arbeitsformen die Wegweiser erstellt und diskutiert.
Organisationsleiter Christoph Glogger zeigte sich ebenfalls hoch zufrieden mit dem Kongressverlauf. Es war ein spannendes Experiment und Wagnis, das aber eine hohe Dynamik gewonnen habe, je mehr Menschen sich daran beteiligten.
Die Form eines Kongresses zur Willensbildung sei in der evangelischen Kirche ungewöhnlich und habe von den Gästen aus den Nachbarkirchen viel Respekt erfahren, berichtete Bischof Jan Janssen. Vergleichbares habe ich noch nicht erlebt. Eine ganze Landeskirche redet vertrauensvoll miteinander, lobte auch der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Präses Nikolaus Schneider, der den Kongress mit einem Grußwort sowie als Referent in einem Forum begleitet hatte.
Gut zwei Drittel der Delegierten des Zukunftskongresseswaren Ehrenamtliche. Jeder vierte Teilnehmer war jünger als 27 Jahre. 52 Prozent der Teilnehmenden waren Frauen.
Weitere Informationen, Berichte, Fotos und Video-Clips zum Zukunftskongress finden Sie unter: www.zukunft-oldenburg.de
Hier finden Sie die <media 12445>48 Wegweiser</media> der Foren, Podien und Workshop im Format PDF.